Premier reiste in die Schweiz
Nach dem schweren Unfall eines belgischen Reisebusses am Dienstag in der Schweiz hat Belgiens Regierungschef Elio di Rupo von einem „tragischen Tag“ für sein Land gesprochen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Mit Bestürzung“ habe er die Nachricht von dem „schrecklichen Unfall“ aufgenommen, sagte Di Rupo am Mittwoch. Er fuhr noch am selben Tag in die Schweiz. Am Abend nahm er zusammen mit der Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf und den leitenden Behördenvertretern an einer Pressekonferenz in der am Unfallort gelegenen Ortschaft Siders teil.
Belgiens Außenminister Didier Reynders sprach von einem „unverständlichen“ Unfall. Erschüttert zeigte sich auch der belgische Botschafter in der Schweiz, Jan Luykx. „Das Ausmaß des Unfalls ist schwer zu begreifen“, wurde Luykx von der Schweizer Nachrichtenagentur SDA zitiert. Er wolle sich zunächst auf die „praktischen Aspekte“ konzentrieren, die Treffen mit den Angehörigen würden aber sehr „emotional“.
Barroso kondoliert Familien der Opfer
Unter anderen sprach auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso sein Beileid aus. „Lassen Sie mich mein tiefes Beileid und Mitgefühl gegenüber den Familien ausdrücken, die von diesem schrecklichen Busunfall gestern Abend in der Schweiz getroffen wurden“, sagte Barroso. „Dieses tragische Ereignis nimmt eine noch dramatischere Dimension an durch die Tatsache, dass die meisten Opfer Kinder sind.“ Vor Beginn der Sitzung fand im EU-Parlament in Straßburg eine Schweigeminute statt. Die belgische Mandatarin Veronique de Keyser sagte, „mein Land steht unter Schock“.
Der ständige EU-Ratspräsident, der Belgier Herman van Rompuy, sprach von einem „schrecklichen menschlichen Drama“. Der frühere Premier dankte ausdrücklich den Schweizer Einsatzkräften.
Schweigeminute im Berner Parlament
Mit einer Schweigeminute wurde auch in der Walliser Kantonalsregierung und der Schweizer Bundesversammlung in Bern der Opfer gedacht. Der Schweizer Staatsratspräsident Jacques Melly sprach laut „Neuer Zürcher Zeitung“ („NZZ“) von einem „schrecklichen“ Unfall ohnegleichen.
Militärflugzeuge für Angehörige bereitgestellt
Die belgischen Familien der verunglückten Schüler wurden Mittwochmittag mit zwei Militärmaschinen in die Schweiz geflogen. Nach Angaben des belgischen Verteidigungsministers Pieter de Crem wurden die Angehörigen auf dem Militärflugplatz in Melsbroek von König Albert II. und Di Rupo empfangen. Über hundert Angehörige kamen am Mittwochnachmittag in der Schweiz an.
„Das Schlimmste, was passieren kann“
Die verunglückten Kinder kamen nach Angaben der örtlichen Behörden aus der Schule t’Stekske in Lommel an der niederländischen Grenze und aus der Schule Sint Lambertus aus Heverlee in der Nähe von Brüssel. Laut dem niederländischen Premier Mark Rutte stammen mehrere Kinder aus den Niederlanden. Diese seien im belgischen Grenzoirt Lommel zur Schule gegangen.
Das Alter der verunglückten Schüler wurde von der Schweizer Polizei mit rund zwölf Jahren angegeben. Die Schulklasse war in den vergangenen Tagen auf Skikurs gewesen. „Es ist das Schlimmste, was passieren kann. Es ist unbeschreiblich“, sagte Marc Carels, Direktor der Schule Sint Lambertus, im flämischen Fernsehsender VRT.
Links: