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Google soll Änderungen aussetzen

Mit seinen neuen Datenschutzregeln verstößt Google gegen geltendes europäisches Datenschutzrecht. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung durch die französische Datenschutzkommission (CNIL).

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Die europäischen Datenschutzbehörden seien sehr besorgt über Googles Absicht, die Daten eines Nutzers über die unterschiedlichen Services hinweg zusammenzuführen, schreibt CNIL auf seiner Website. So könne Google auf Basis der Nutzung eines Android-Handys passende Werbung bei YouTube einspielen, skizziert CNIL Website eine Möglichkeit.

Da Google derzeit mehr als 80 Prozent der Suchanfragen im EU-Raum abwickle und zudem auch auf Smartphones in Europa bereits stark vertreten sei, seien die Auswirkungen von Änderungen auf die Privatsphäre der Nutzer besonders wichtig.

Änderungen auch für Experten kompliziert

Die Vereinfachung der Datenschutzbestimmungen sei zwar begrüßenswert, sie dürfe aber auch nicht auf Kosten der Nachvollziehbarkeit passieren, so CNIL weiter. Googles Angaben über die Nutzung der Daten sei zu ungenau und selbst für geübte Datenschutzexperten schwer zu verstehen.

Die Datenschützer forderten Google erneut auf, die neuen Richtlinien vorerst nicht in Kraft zu setzen. CNIL will von Google weitere Infos über die Änderungen und die Prüfung im Auftrag der europäischen Kollegen über die kommenden Wochen fortsetzen.

Google sieht sich weiter im Recht

EU-Justizkommissarin Viviane Reding begrüßte den Brief und forderte Google ebenfalls auf, die neuen Regeln vorerst auszusetzen. Googles Datenschutzjustiziar Peter Fleischer wies den Wunsch von sich und erklärte, dass eine jetzige Verschiebung nur zu Verwirrung führen würde, nachdem die Nutzer bereits seit Wochen darüber informiert wurden. Google sei zudem zuversichtlich, dass die neuen Regeln geltendes EU-Datenschutzrecht erfüllen.

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