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20.000 Beschäftigte

Die Stadt Genua zittert um die Zukunft der Reederei Costa Crociere, Betreiber des vor der toskanischen Insel Giglio verunglückten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“. Offenbar sind Gerüchte im Umlauf, wonach der Mutterkonzern Carnival auf Genua als Sitz der Kreuzfahrtgesellschaft verzichten könnte. Das berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ am Montag.

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Zwar wurden diese Gerüchte von Costa Crociere entschieden dementiert, sie sorgen jedoch für Spannungen in Genua, da die Reederei ein wirtschaftliches Fundament für die Hafenstadt darstellt. In der Genueser Ortschaft Sestri Levante wurden die neuesten Costa-Schiffe gebaut. Das Unternehmen beschäftigt direkt und indirekt über 20.000 Personen.

Nach dem Unglück vor der Insel Giglio wartet Costa gespannt, ob im März die Zahl der Buchungen für Kreuzfahrten zurückgehen wird. Die Reederei zeigte sich zuversichtlich. In diesem Jahr wurde dieselbe Zahl von Kreuzfahrten ab dem Heimhafen Savona wie 2011 registriert, als die Kreuzfahrtgesellschaft eine Million Passagiere begrüßt hatte. 218-mal hatten Schiffe von Costa Crociere 2011 in Savona gehalten, in diesem Jahr sollen es 215 Stopps sein.

Ursprünglich Handelsunternehmen

Costa Crociere begann 1854 als Handelsunternehmen für Stoffe und Olivenöl. Sein erstes Passagierschiff, die „Anna C.“, startete 1948 einen Linienverkehr zwischen Europa und Südamerika. In den 1950er Jahren wurden die Reisepausen zu ersten Kreuzfahrten genutzt. Seit 2003 ist die Reederei eine Tochtergesellschaft des US-Riesen Carnival Corporation mit Sitz in Miami, der größten Kreuzfahrtgesellschaft der Welt. Carnivals mehr als 100 Schiffe nehmen pro Jahr über acht Millionen Gäste auf.

30 Prozent nahmen Entschädigung an

Inzwischen hat Costa Crociere mit der Entschädigung der Passagiere des verunglückten Schiffes begonnen. 30 Prozent der Menschen, die den Schiffbruch überlebten, nahmen das Entschädigungsangebot der italienischen Kreuzfahrtgesellschaft an. Costa Crociere bot 11.000 Euro pauschalen Schadensersatz pro Person. 3.000 Euro wurden als Rückerstattung für die Reisekosten der Heimfahrt angeboten. Das Angebot betrifft Überlebende, die ohne Blessuren davonkamen. Für Verletzte und Hinterbliebene der Todesopfer gibt es andere Angebote.

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