Wien und der Keim der Moderne

Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ ist bekanntlich nicht „Der Schatz im Silbersee“ - und doch im Repertoire der Lieblingsbücher auch von Politikern. Dass der Roman ein gutes Studienobjekt gerade für die Politik wäre, hat nun der Salzburger Germanist Norbert Christian Wolf untersucht: Wolf zeigt, wie sehr „Der Mann ohne Eigenschaften“ als große Gesellschaftsanalyse funktioniert und in den Beobachtungen über Kakanien treffsicherer ist als manch gegenwärtige Soziologie. Das Vielvölkergemisch des spätkaiserlichen Wiens wird bei Musil zur Keimzelle der Moderne, in der ein bekannter Konflikt nicht fehlen darf: die Hassliebe zwischen Österreich und Deutschland.

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