Libyen feierte ersten Jahrestag der Revolution

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Mit Kundgebungen hat die libysche Bevölkerung heute den ersten Jahrestag des Volksaufstandes gegen den langjährigen Machthaber Muammar al-Gaddafi begangen.

Singende und fahnenschwingende Menschen versammelten sich auf dem Märtyrer-Platz in der Hauptstadt Tripolis und dem Freiheitsplatz in Bengasi, wo die Erhebung gegen Gaddafi am 17. Februar 2011 ihren Ausgang genommen hatte.

Wohnhäuser und Autos waren mit Fahnen in den Farben Rot, Schwarz und Grün geschmückt. Auch in Misrata und anderen Orten kamen zahlreiche Menschen auf die Straßen, um mit Feuerwerken und Sprechchören den Beginn des Umsturzes vor einem Jahr zu feiern.

Große Sicherheitsvorkehrungen

Doch in den lauten Jubel über den Sturz Gaddafis, der nach seiner Gefangennahme im Oktober getötet wurde, mischten sich angesichts der problematischen Sicherheitslage und der Unordnung auch nachdenkliche Töne.

Der regierende Nationale Übergangsrat (NTC) hatte aus Respekt vor den vielen Opfern des achtmonatigen Bürgerkrieges, in den der Volksaufstand abgeglitten war, auf landesweite Jubelfeiern verzichtet. Da die Behörden vor möglichen Anschlägen von Gaddafi-Anhängern gewarnt wurden, standen die Feierlichkeiten unter massiven Sicherheitsvorkehrungen.

Eklat in Wien

In Wien ist es unterdessen bei einer Gedenkfeier zu einem Eklat gekommen. Während eines Festakts im Hilton-Hotel wurde der langjährige Botschafter Ahmed Menesi von ehemaligen Rebellen attackiert und wüst beschimpft, wie der Journalist und Islam-Experte Amer al-Bayati der APA berichtete. Sie warfen dem Diplomaten unter anderem vor, ein Vertreter des alten Regimes von Ex-Machthaber Gaddafi zu sein.