Prominente Balldebütanten
Mit Glanz und jeder Menge Glamour ist Donnerstagnacht der 56. Wiener Opernball über die Bühne gegangen. Organisatorin Desiree Treichl-Stürkh konnte in ihrem fünften Jahr auf eine ganz besonders lange Liste an internationalen Stars verweisen. Mit mehr als 5.000 Gästen war der Opernball ausverkauft. Zahlreiche Prominente aus dem In- und Ausland ließen sich das Ereignis nicht entgehen.
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Gut gelaunt zeigte sich etwa das ehemalige Supermodel Helena Christensen. Sie konnte ihr Balloutfit gleich aus mehreren Kleidern auswählen. Sie entschied sich für ein transparentes, elfenhaftes weißes Kleid. Auf die Frage, ob sie sich wie eine Prinzessin fühle, sagte sie: „Ja, das tue ich.“
Zahlreiche Schauspieler in der Staatsoper
Die US-Schauspielerin Rosario Dawson hatte sich sehr auf ihren Besuch am Opernball gefreut, wie sie auf dem roten Teppich verriet. „Ich habe mir die Bilder auf der Homepage angesehen“, sagte die Amerikanerin.

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Rosario Dawson war zum ersten Mal beim Opernball
Geiger David Garrett hatte sich vor seiner Opernballpremiere wiederum gar nicht über den Ball informiert: „Man muss Momente auch genießen können, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt.“ Die heimische Schauspielriege war etwa durch „Jedermann“ Nicholas Ofczarek, Christiane und Maresa Hörbiger und Sunnyi Melles vertreten.
Sportler schwangen Tanzbein
Ihr Opernballdebüt gaben auch zwei prominente deutsche Ex-Sportler, nämlich Lothar Matthäus und Boris Becker. Beide zeigten sich auf dem roten Teppich sehr wortkarg, ein wenig war ihnen dennoch zu entlocken: Der ehemalige Tennisspieler Becker, der mit seiner Ehefrau Lilly kam, erwartete sich „ein großes Spektakel“. Ex-Profifußballer Matthäus sagte, dass er sein Tanzbein schwingen will: „Sowieso, deswegen sind wir ja hier.“ Matthäus kam in Begleitung seiner Freundin Joanna Tuczynska.
Für Blitzlichtgewitter in und vor der Oper sorgte Baumeister Richard Lugner mit seinen Stargästen, den Schauspielern Brigitte Nielsen und Roger Moore. Nielsen, die in einem knallroten, mit 1.000 Rosen bestickten Kleid glänzte, war tief berührt von der Eröffnungszeremonie: „Ich hatte Tränen in den Augen. Das war eine der schönsten Sachen, die ich jemals gesehen habe - und ich habe schon wirklich viel gesehen“, schwärmte die Dänin - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Feuriger Gheorghiu-Auftritt
Der diesjährige Opernball stand ganz im Zeichen des Klimt-Jahres - dementsprechend war auch die Choreographie der 144 Debütantenpaare von Tanzlehrer Ismet Özdek angelegt. Er verwandelte die Tanzfläche in der Oper in ein lebendes Klimt-Bild. Die Krönchen der Debütantinnen wurden übrigens vom Designer Prinz Dimitri von Jugoslawien für Swarovski gestaltet. In seinem Design wirbelten funkelnde Spiralen in Form von Eiskristallen.

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Choreograph Pierre Lacotte (l.), Angela Gheorghiu und Dirigent Georges Pretre
Glanzstück der Eröffnung war der Auftritt der rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu, die am Ball ihr Debüt gab. Die Künstlerin sang „Habanera“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet und danach „I Could Have Danced All Night“ aus dem Musical „My Fair Lady“. Für ihren Auftritt zog sich Gheorghiu um: Zunächst noch in schlichtem schwarzem Kleid auf dem roten Teppich, kleidete sie sich für ihre Darbietung in ein rot-schwarzes Paillettenkleid.

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Natalia Ushakova zeigte sich begeistert vom Auftritt Gheorghius
Begleitet wurde sie vom Wiener Staatsopernorchester, das seine Darbietung als Geschenk an Dominique Meyer verstanden wissen wollte. Dirigiert wurde es von Georges Pretre - Video dazu in iptv.ORF.at. Besonders gut gefiel die Eröffnung auch Opernsängerin Natalia Ushakova. Sie war voll des Lobes für ihre Kollegin Gheorghiu, die einen Teil davon bestritten hatte: „Sie ist eine große Diva, die hat absolut gepasst.“ Ushakova selbst würde jedenfalls nicht Nein sagen, würde man sie fragen, ob sie denn bei einer Opernballeröffnung singen wollen würde: „Das wäre eine große Freude für mich. Ich würde sterben vor Glück, wenn ich einmal bei der Eröffnung singen dürfte.“
Zuvor zog das Jungdamen- und Jungherrenkomitee zur Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer in den Ballsaal und bildete beim Strauß-Bouquet (Johann Strauß) das Spalier für den Auftritt des Wiener Staatsballetts, wo Solist Kirill Kouralev mit nacktem Oberkörper tanzte.
Fischer empfing Ban Ki Moon
Für Bundespräsident Heinz Fischer ist der Opernball immer „eine Mischung aus Vertrautem und Neuem“, wie er der APA sagte. „Also, an sich ist jeder Opernball ein bisschen anders, aber nicht viel anders. Es ist die Oper, es ist der gleiche Raum, es ist ein ähnliches Publikum“, stellte er fest. Die Besonderheit der heurigen Veranstaltung sei unter anderem der Besuch des UNO-Generalsekretärs Ban Ki Moon gewesen.

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UNO-Generalsekretär Ban mit Bundespräsident Fischer
Für Fischer ist der Opernball sowohl Arbeit als auch Unterhaltung: „Es ist anstrengend, aber es ist auch ein Vergnügen.“ Anstrengend sei er, „weil man drei bis vier Stunden sehr konzentriert ist, sehr viele Gespräche führt, sich auf verschiedene Leute einstellt“. Ein Vergnügen sei die Veranstaltung, weil „es ein wirklich schönes Bild ist, weil es ein bisschen eine Abwechslung zum Alltag ist“. Die Bemühungen der Ballorganisatorin Treichl-Stürgkh, die Künstler auf dem Fest wieder in den Vordergrund zu rücken, honorierte er zwar, meinte aber auch: „Für einen Künstlerball ist er vielleicht zu groß. Da sind die Künstler doch eine eindeutige Minderheit.“
Faymann: „Eher Vergnügen als Arbeit“
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) freute sich unterdessen sehr, dass heuer im Vergleich zu den Vorjahren besonders viele Künstler den Opernball besuchten: „Ja, es war ursprünglich immer ein Ball der Künstler und er ist es in gewisser Weise geblieben.“ Für ihn ist der Besuch des Opernballs „eher ein Vergnügen“ als Arbeit, weil es dort im Vergleich zu anderen Tätigkeiten eher privat und entspannt zugeht und seine Frau ihn begleitet.
Auch Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) zeigte sich erfreut, dass heuer vermehrt Künstler den Weg in die Oper gefunden haben: „Ich sehe das als eine neue tolle Facette, die ich sehr begrüße.“ Die Eröffnung gefiel ihm heuer besonders gut - er war laut eigenen Angaben geradezu begeistert davon: „Ich habe gefunden, dass die gesamte Inszenierung außergewöhnlich gut war“, lobte er.
Neben Ban feierten auch weitere internationale politische Vertreter in der Staatsoper: Faymann wurde vom kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic begleitet, Spindelegger vom schwedischen Außenminister Carl Bildt und Wiens Stadtchef Michael Häupl (SPÖ) vom slowenischen Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Bürgermeister von Ljubljana, Zoran Jankovic.
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