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Trauerfeier offenbar in Kirche

Der Leichnam der am Samstag verstorbenen Popsängerin Whitney Houston ist von Los Angeles in ihre Heimat New Jersey zurückgeflogen worden. Kurz zuvor war die Leiche der Familie übergeben worden.

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Ein Leichenwagen traf am späten Montagabend (Ortszeit) unter starkem Polizeischutz in einem Bestattungsinstitut in Newark ein, das von der Familie mit der Organsiation des Begräbnisses betraut worden sein soll. Das Bestattungsinstitut habe 2003 bereits das Begräbnis von Houstons Vater durchgeführt.

Polizei und weißes Zelt

Eine Angestellte des Instituts, vor dem mehrere Polizisten postiert waren, wollte entsprechende Berichte weder bestätigen noch dementieren. Ein weißes Zelt wurde vor dem Hintereingang des Instituts aufgestellt, und zwei große goldene Sarkophage befanden sich am Haupteingang. Dutzende Fans der Sängerin fanden sich vor dem Gebäude ein und spielten dort ihre Lieder und zündeten Kerzen an in Erinnerung an die 48-Jährige, die am Wochenende tot in der Badewanne in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills gefunden worden war.

Der Leichenwagen mit Whitney Houston kommt beim Bestattungsinstitut in Newark an

Reuters/Eduardo Munoz

Der Leichenwagen vor dem Hintereingang des Bestattungsinstituts

Die Trauerfeier dürfte am Samstag in der New Hope Baptist Church in Newark stattfinden, in der Houstons Gesangskarriere im Kirchenchor ihre Anfänge nahm. Bestätigt wurde das vom Besitzer des örtlichen Bestattungsinstituts. Zunächst war angenommen worden, dass die Feierlichkeiten in einer Sporthalle in Newark abgehalten werden, in der 18.000 Menschen Platz finden. Doch offenbar dürfte eine Sportveranstaltung mit dem Begräbnis terminlich kollidieren.

Familie „am Boden zerstört“

Die Familie der Poplegende hatte sich am Sonntag erstmals zu der „unvorstellbaren Tragödie“ geäußert. „Wir sind durch den Verlust unserer geliebten Whitney am Boden zerstört“, hieß es in einer Erklärung. „Wir werden sie sehr vermissen.“ Houstons Ex-Mann Bobby Brown bat, die Privatsphäre der Familie zu respektieren. „Ich bin zutiefst betrübt über das Ableben meiner Ex-Frau Whitney Houston“, zitierte CNN aus einer Erklärung Browns, dessen turbulente Ehe mit der Sängerin im Jahr 2007 nach 15 Jahren geschieden worden war.

Keine ungewöhnlichen Mengen an Medikamenten

In der Hotelsuite, in der Houston am Samstag starb, wurden nach Angaben der Ermittler Fläschchen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gefunden. Allerdings habe es sich um eine nicht sehr große Menge gehandelt, sagte Ed Winter von der Gerichtsmedizin in Los Angeles am Montag (Ortszeit). Üblicherweise würden bei an einer Überdosis Gestorbenen viel mehr Medikamente gefunden.

Ausschließen wollte Winter allerdings nur ein Verbrechen, sonst nichts: „Ich weiß, es gibt Berichte, dass sie ertrunken oder an einer Überdosis gestorben ist. Aber es gibt keinen Abschlussbericht, bevor nicht alle Testergebnisse da sind.“ Und das könne acht Wochen dauern.

TV-Hinweis

„Direkt - das Magazin“ schaut am Dienstag um 22.50 Uhr in ORF eins auf das Leben der Sängerin zurück.

„Kein verwirrtes Verhalten“

Für Verwirrung sorgt, dass Houston kurz vor ihrem Tod noch in guter Verfassung gewesen sein soll. „Was ich am Donnerstag sah, war kein verwirrtes Verhalten. Das war nicht jemand, der high war“, sagte Sängerin Kelly Price gegenüber CNN. Houston habe getanzt und gelacht. „Wir alle hatten Spaß.“ Spontan habe sie mit Price ein Duett von „Jesus Loves Me“ gesungen, und es habe „wunderbar geklungen“.

Sorge bereitet derweil Houstons Tochter Bobbi Kristina. Laut Medienberichten wurde die 18-Jährige nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zweimal im Krankenhaus behandelt. Sie sei zunächst in der Früh mit der Diagnose „Stress und Erschöpfung“ ins Krankenhaus gebracht worden. Später sei sie dann erneut in die Klinik gekommen, weil sie „hysterisch, erschöpft und nicht zu trösten“ gewesen sei.

Grammys von Unglück überschattet

Houstons Tod überschattete auch die Verleihung der Grammy-Musikpreise am Sonntagabend in Los Angeles. Rapper LL Cool J, der die Gala moderierte, sprach für die Popdiva auf der Bühne ein Gebet. Sängerin Jennifer Hudson trug ganz in Schwarz gekleidet Houstons großen Hit „I Will Always Love You“ vor.

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