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Kein Hinweis auf Verbrechen

Mit ihrer Stimmgewalt inspirierte sie eine ganze Generation von Musikfans. Sie gewann 26 American Music Awards, sechs Grammys und verkaufte 170 Millionen Alben, bevor ihre Karriere und ihr Privatleben zunehmend in eine Abwärtsspirale gerieten: Am Samstag starb die Poplegende Whitney Houston im Alter von nur 48 Jahren in einem Hotel im kalifornischen Beverly Hills.

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Die Todesumstände sind rätselhaft. Eine Sprecherin Houstons bestätigte zunächst nur den Tod der Sängerin. Später sagte ein Polizeisprecher, dass die Sängerin in ihrem Hotelzimmer gestorben sei. Unterdessen wurde bestätigt, dass sie leblos in einer Badewanne aufgefunden wurde. Houston war wegen der Grammys in Beverly Hills. Am Sonntag wurden die wichtigsten Musikpreise der Welt, von denen Houston selbst sechs erhalten hatte, in Los Angeles vergeben.

Die Polizei vermutete hinter dem Todesfall kein Verbrechen: „Wir haben keinen Hinweis auf eine Straftat von außen. Wir untersuchen noch, aber offenkundige Hinweise auf Gewalteinwirkung gibt es nicht“, sagte Ermittler Mark Rosen am Abend vor dem Hotel, in dem noch die Leiche der Sängerin lag. Ob Drogen im Spiel gewesen seien, könne er nicht sagen: „Wir konnten im ersten Moment keine Hinweise finden, wir stehen aber noch ganz am Anfang unserer Untersuchung.“

Die Leiche von Whitney Houston wird abtransportiert

AP/Jae C. Hong

Am Samstagabend wurde der Leichnam der Sängerin vom Hotel in ein Leichenschauhaus gebracht

Wiederbelebungsversuche erfolglos

Rettungssanitäter hatten nach einem Notruf noch versucht, Houston wiederzubeleben. „Die herbeigerufenen Notärzte haben alles versucht, aber sie konnten nichts mehr tun“, sagte Rosen. „Frau Houston wurde um 15.55 Uhr für tot erklärt.“

Houston war Gast im Beverly Hilton, sagte Ermittler Rosen. Jemand aus ihrem Umfeld habe den Notarzt gerufen. „Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wer es war. Aber Freunde, Familie und Mitarbeiter sind anwesend und haben Frau Houston eindeutig identifiziert.“ Der Gerichtsmedizin von Los Angeles Brian Elias wollte sich nicht dazu äußern, wie Houstons Leichnam aufgefunden wurde.

Autopsie angeordnet

Zur Klärung der genauen Todesursache wurde eine Autopsie angeordnet. Polizisten sollen aber „diverse Tabletten“ gefunden haben. Die Promiplattform TMZ.com meldete, Houston habe vor Auftritten regelmäßig das verschreibungspflichtige Medikament Xanax gegen Angstzustände und Panikstörungen genommen. Zudem soll Houstin am Vorabend einiges an Alkohol konsumiert haben. Mit dieser Kombination sei es möglich, dass sie in der Badewanne eingeschlafen und ertrunken ist, spekuliert TMZ.com.

Spekulation über neue Projekte

Zum letzten Mal wurde Houston am Donnerstag vor einer Diskothek in Hollywood gesichtet - laut dem Sender ABC wirkte sie dabei verwirrt. Bei einer Probe für die Grammy-Awards am selben Tag machte sie laut „Los Angeles Times“ einen unsteten Eindruck. Demnach erschien sie zerzaust, in eigenartiger Kleidung und mit nassem Haar. Beim Sprechen soll sie wilde Handbewegungen gemacht haben und später ziellos durch die Eingangshalle gewandert sein.

Nur Stunden vor dem Tod der Künstlerin war über ihre neuen Projekte spekuliert worden, unter anderem über eine Zukunft in der populären Talentshow „The X-Faktor“. Dort sollte sie künftig als Jurymitglied auftreten, hieß es. Ein letzter Comebackversuch war nach der Veröffentlichung eines neuen Albums 2009 gescheitert. Zuletzt arbeitete sie an einem Film: „Sparkle“, ein Remake eines Streifens auf dem Jahr 1976, handelt von drei Sängerinnen, die mit Suchtproblemen kämpfen. Die Dreharbeiten sind abgeschlossen, der Film soll im Sommer in die US-Kinos kommen.

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