Russland plant Atommülllager vor „Haustür“ der EU
Russland plant sein erstes Endlager für Atommüll quasi vor der „Haustür“ der EU. Laut einem Bericht des finnischen Rundfunks YLE vom Wochenende soll die definitive Lagerstätte für verbrauchte Brennstäbe im Bereich des AKW-Komplexes Sosnowy Bor an der Südküste des finnischen Meerbusens bei Sankt Petersburg entstehen.
Die Zwischenlager des Atomkraftwerks von Sosnowy Bor, in dem derzeit vier Strom erzeugende Blöcke sowie fünf Forschungsreaktoren in Betrieb stehen, sind bereits voll. Zuletzt veröffentlichte der russische Staatskonzern Rosatom Pläne, wonach der in Sosnowy Bor anfallende Atommüll künftig in ein über 4.000 Kilometer entferntes, erst vor kurzem eröffnetes Zwischenlager in Sibirien verfrachtet werden soll.
Auch Finnland plant Endlager an der Ostsee
Letzteres Vorhaben stieß auf heftige Kritik von Umweltschutzorganisationen. Diese befürchten unter anderem eine Gefährdung von 15 an der Transportstrecke liegenden Großstädten, darunter die Hauptstadt Moskau.
Die finnische Strahlensicherheitsbehörde STUK beurteilte die Pläne für ein echtes Endlager für den russischen Atommüll als grundsätzlich positiv. Finnland will seinen Atommüll ebenfalls an der Ostsee, im Bereich des AKW Olkiluoto an der finnischen Westküste, für die nächsten 200.000 Jahre im Granit versenken.