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EVN und Verbund helfen Deutschland aus

Deutsche Stromnetzbetreiber zapfen wegen der Kältewelle wieder das österreichische Stromnetz an. Verbund und EVN liefern Strom an deutsche Energieversorger, die Notfallreserven bilden. Auch für Freitag sind wieder Stromlieferungen angefragt.

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Aufgrund eines drohenden Engpasses bei der Stromversorgung greifen die deutschen Netzbetreiber auf Reservekapazitäten in Österreich zurück. „Das passiert heuer zum ersten Mal“, sagte Verbund-Pressesprecherin Beate McGinn im Gespräch mit ORF.at. „Deutschland will vorsorgen, damit es wegen der Stilllegung von den Atomkraftwerken im Notfall nicht zu Engpässen kommt.“ Auch die Versorgung durch Windenergie sei in Deutschland zu unsicher, es handle sich seitens der Netzbetreiber um eine Vorbeugungsmaßnahme, sagt McGinn.

Deutschlands Bundesnetzagentur hatte bereits im Herbst beim Verbund angefragt, ob dieser im Notfall Strom liefern könnte. Diese Anfrage hat auch der niederösterreichische Energieversorger EVN erhalten, bestätigte Sprecher Stefan Zach. Bereits Anfang Dezember hatten deutsche Energieversorger Strom aus Österreich bezogen, auch am Mittwoch wurde geliefert, und für Freitag ist laut Verbund wieder Strom angefragt.

Ein Geschäft für Verbund und EVN

Deutsche Netzbetreiber greifen auf ein stillgelegtes thermisches Verbundkraftwerk in der Nähe von Graz zu und auf zwei aktive EVN-Erdgaskraftwerke in Korneuburg und Theiß.

Radiohinweis

Das Wirtschaftsmagazin „Saldo“ bringt am Freitag um 9.44 Uhr eine Sendung zum Thema „Jenseits von Öl und Atom: Wie Österreich und Deutschland die Energiewende schaffen wollen“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Das Abkommen mit den deutschen Netzbetreibern ist für Verbund und EVN ein Geschäft. So müssen die deutschen Netzbetreiber eine Gebühr für die Bereitstellung der Leistung zahlen, der Strom wird extra bezahlt. Ob die deutschen Netzbetreiber einen Aufpreis für den Strom zahlen müssen, wollte Zach nicht sagen, er bestätigte aber: „Es ist ein Geschäft, sonst könnten wir es nicht machen, wir bieten den deutschen Vertragspartnern einen fairen Preis.“

Nadja Hahn, ORF.at

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