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Verbot wurde abgewehrt

Zu Beginn des Jahres hat das Urlaubsparadies Malediven mit einem völlig anderen Thema als der nunmehrigen Meuterei für Aufmerksamkeit gesorgt: Die Regierung hatte auf Druck der Islamisten Wellnessbereiche in Hotels verboten.

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Das Verbot von Spas wurde wenige Wochen danach wieder aufgehoben. Der nun zurückgetretene Staatspräsident Mohamed Nasheed sagte, es habe heftige Proteste gegen die Spas gegeben, und die Masse der Bevölkerung müsse respektiert werden. Daher habe die Regierung eine Qualitätskontrolle der Wellnessbereiche angeordnet. Dabei habe sich herausgestellt, dass es bei den Badanlagen nichts zu beanstanden gebe.

„Völlig einwandfrei“

„Wir haben festgestellt, dass sie völlig einwandfrei sind und dass es sich um Bereiche handelt, in denen Familien hochwertige Behandlungen bekommen können“, fügte Nasheed hinzu. „Wir können sie also wieder öffnen.“ Das Tourismusministerium der Malediven hatte zum Jahreswechsel rund 100 Hotels angewiesen, ihre Wellnessbereiche zu schließen. Mit der Anordnung reagierte die Regierung auf Proteste einer einflussreichen Islamistenpartei, die den Hotels vorgeworfen hatte, Kosmetik- und Massagesalons als Bordelle zu nutzen.

Die Tourismusbranche hatte sich aber gegen die Vorwürfe gewehrt. Es gebe in den Spas „definitiv“ keinen Sextourismus, beteuerte der Chef des Verbandes der Tourismusindustrie, Sim Ibrahim. Das Verbot sei „sehr störend, nicht hilfreich für den Tourismus und schlecht für das Image unseres Landes“.

Wichtigste Einnahmequelle

Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen auf den aus 1.192 Inseln und Inselchen bestehenden Malediven. Das Land ist vor allem ein Ziel für Luxus- und Hochzeitsreisen. 2011 wurden laut offiziellen Angaben rund 850.000 Touristen gezählt. Der Großteil der 330.000 Einwohner der Malediven gehört dem sunnitischen Islam an. Der Islam ist auf den Malediven Staatsreligion.

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