Flüssiges Salzgemisch gegen den Schnee
Das beliebteste Mittel gegen Schnee und Eis ist in Österreich noch immer das Streusalz. Früher wurde das trockene Streusalz einfach auf die Eisflächen gestreut. Seit wenigen Jahren setzen die Winterdienste aber auf eine neue Methode.
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Die meisten Winterdienste vertrauen auf das FS30-Verfahren. Dabei wird das Streusalz mit einer flüssigen Salzsole vermischt – im Verhältnis 70 Prozent Salz und 30 Prozent Sole, daher auch der Name FS30. Das hat erstens den Vorteil, dass das Salz nicht vom Wind weggeblasen wird, und zweitens, dass dadurch der Auftaueffekt verstärkt wird.
Salz führt zu niedrigem Gefrierpunkt
Streusalz besteht zu knapp 98 Prozent aus gewöhnlichem Kochsalz. Das Salz bringt Eis zum Schmelzen, weil der Gefrierpunkt einer Salzlösung deutlich niedriger ist als bei normalem Wasser. Der Schmelzeffekt tritt ein, weil es bei einer Eisdecke auch immer eine dünne Schicht flüssiges Wasser gibt. Wenn sich das Salz mit diesem Wasser vermischt, sinkt der Gefrierpunkt, und das Wasser kann nicht mehr gefrieren. Somit löst sich eine Eisdecke langsam auf.
„Salzbaron“ Androsch
Wichtigster Streusalzlieferant für Österreichs Gemeinden ist das österreichische Unternehmen Salinen AG. Hauptaktionär sind der ehemalige SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. In einem gewöhnlichen Winter verkauft das Unternehmen knapp 350.000 Tonnen Streusalz.
Im vergangenen Winter kam es in Österreich zu einem Streusalzmangel. In ganz Europa war wegen des strengen Winters die Nachfrage gestiegen. Die Salzunternehmen kamen mit der Produktion nicht mehr nach, und das Streusalz musste teuer importiert werden. Die Stadt Salzburg musste beispielsweise 500 Tonnen Streusalz aus Israel einkaufen, was doppelt so teuer war wie normales Streusalz aus Österreich.
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