Riesenairbus macht Probleme
Nach dem Fund von Haarrissen an den Tragflächen des Airbus A380 sollen alle Maschinen vom gleichen Typ untersucht werden. Das ordnete die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) am Mittwoch nach Angaben eines Sprechers an. Bereits Ende Jänner hatte die EASA eine Untersuchung von rund 20 der 67 Maschinen vom Typ A380 gefordert, die weltweit im Einsatz sind.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Angesichts der Ergebnisse dieser Untersuchungen soll nun die gesamte A380-Flotte überprüft werden, sagte der EASA-Sprecher. Es müsse sichergestellt werden, dass es bei den Flugzeugen keine Sicherheitsprobleme gebe. Der Airbus A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt.
Qantas zieht Maschine aus dem Verkehr
Die australische Fluggesellschaft Qantas hatte zuvor einen Riesenairbus A380 aus dem Verkehr gezogen, weil Mechaniker 36 Haarrisse in der Tragfläche entdeckt hätten. Die Maschine soll nach Reparaturen nächste Woche wieder zum Einsatz kommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Risse hätten die Flugsicherheit nicht beeinträchtigt.

APA/Airbus
Qantas hat mehrere A380 im Einsatz
Das Problem wurde bei einer Untersuchung der Maschine entdeckt, die nach schweren Luftturbulenzen über Indien in Singapur gelandet war. Airbus habe zusätzliche Untersuchungen empfohlen, nachdem die Maschine nach Sydney weitergeflogen war, berichtete das Unternehmen. „Diese Risse hatten nichts mit den Turbulenzen zu tun“, sagte eine Qantas-Sprecherin. Es handle sich um einen Fertigungsfehler.
Andere Art von Rissen
Es sei nicht dieselbe Art Risse, die Anfang Jänner in mehreren A380-Flugzeugen entdeckt worden waren, so die Qantas-Sprecherin. Dabei ging es um Risse an Flügelrippenverbindern. Die EASA hatte eine Überprüfung von 20 der bisher 67 ausgelieferten Maschinen dieses Typs angeordnet. Qantas habe seine Maschinen daraufhin untersucht und keinen dieser Risse gefunden, teilte die Sprecherin mit. „Was mögliche weitere Maßnahmen angeht, werden wir uns an Airbus-Anweisungen halten.“
„A380 fliegt sicher“
Airbus hatte Ende Jänner nach eingehenden Untersuchungen Probleme beim Fertigungsprozess zugegeben. Der weltweiten A380-Begeisterung, die anfängliche Kinderkrankheiten und Verzögerungen längst hatte vergessen lassen, droht damit ein Dämpfer. Für die EADS-Tochter kommen die Probleme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der Riesenjet hat sich auf dem Weltmarkt etabliert, die Fertigung läuft mittlerweile gut, und selbst die Rentabilitätsschwelle der Produktion ist in Sichtweite gerückt.
Das Problem sei erkannt und in erster Linie material- und prozessbedingt, hieß es vonseiten des Unternehmens: Das Einbauverfahren wäre mit einem anderen Material durchaus richtig gewesen. Im Grunde handelt es sich um zwei verschiedene Typen von Rissen, die in erster Linie die A380 der ersten Baureihe mit den meisten Starts und Landungen betreffen. Eine akute Bedrohung stellen diese Risse danach nicht dar. Der A380 „fliegt sicher“, lautete die Kernbotschaft. Denn bei den defekten Teilen handle es sich nicht um tragende Teile, sondern um eine Art Klammer, die die Flügelrippen mit der Außenfläche der Flügel verbindet.
Links: