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Keine Temperaturänderung diese Woche

Die seit Tagen anhaltende Kältewelle in Europa wirkt sich immer mehr auf Verkehr und Transport aus. Erst am Sonntag musste Londons größter Flughafen Heathrow jeden zweiten Flug streichen. Und von Bulgarien bis Frankreich kommt die Schifffahrt zunehmend zum Erliegen.

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Auch Österreich ist mittlerweile betroffen. Die Donau ist nur an einzelnen Stellen zugefroren. Da aber in Bratislava und in Deutschland an der Grenze zu Österreich nichts mehr geht, ist auch die Schifffahrt auf der Donau nahezu gestoppt. Ein durchgehender Schiffsverkehr ist nicht mehr möglich. Auch in Bulgarien ist die Donau an einigen Stellen nahezu völlig zugefroren und damit unpassierbar.

Bereits seit Sonntag fahren keine Schiffe von Linz Richtung Bayern - mehr dazu in ooe.ORF.at. In Österreich mussten Schiffe in Altenwörth halten, auch die Schleuse Aschach ist gesperrt, sagte Reinhard Vorderwinkler von der obersten Schifffahrtsbehörde am Montag gegenüber der APA.

Eisbrecher im Einsatz

Schleusen und Abschnitte werden gesperrt, wenn Schiffe nicht mehr durchkommen. „Der erste, der stecken bleibt, bekommt einen Eisbrecher, dann machen wir zu“, so Vorderwinkler. Das habe sich bewährt, da sonst Schiffe protestierten, wenn ihnen zu früh die Fahrt verweigert werde. Problematisch am Eisbrecher sei aber, dass Eis aufgetürmt wird. Bei der Schmelze dauere es dann um einiges länger, bis die Fahrrinne wieder frei ist.

Schiff auf halb eingefrorenem Fluss

APA/dpa/Bernd Settnik

Die starke Eisbildung macht viele Flüsse Europas unpassierbar

Es sei üblich, dass die Donau wegen Eisbildung einige Tage gesperrt werde, so Vorderwinkler. Ungewöhnlich sei heuer, dass es so schnell ging. Tragfähig ist das Eis aber noch nicht, warnt der Schifffahrtsexperte. Den Zustand der Eisbildung der Donau kann man über die Website des Verkehrsministeriums abrufen.

Main-Donau-Kanal auf 100 km gesperrt

Deutschland ist besonders betroffen. In großen Teilen Bayerns geht nichts mehr. Allein wegen der Eissperre auf dem Main-Donau-Kanal auf einer Länge von 100 Kilometern seien inzwischen über 30 Binnenschiffe an der Weiterfahrt gehindert, hieß es am Montag vonseiten des Wasser- und Schifffahrtsamts Nürnberg.

Ähnlich schwierig ist die Situation auf der Elbe. Die Elbe wird ab Dienstagabend auf einer Länge von rund 290 Kilometern von der tschechischen Grenze bis zur Saalemündung wegen Treibeises gesperrt. Noch seien mindestens zwei Schiffe unterwegs, die einen sicheren Hafen anlaufen müssen, so das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt am Montag. Das Treibeis stelle eine Gefahr für die Schiffe dar. In Häfen liegende Schiffe frieren allmählich zu.

Noch keine Eisprobleme gibt es am Rhein. In einigen Häfen wie in Mainz, an der Loreley und in Koblenz gebe es zwar Eis, weil Fließbewegungen fehlten, sagte Peter Hörter von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest: „Die Eisdecke ist aber so dünn, dass die Schiffe durchkommen.“ Anders an der Lahn: Sie war am Montag für die Schifffahrt gesperrt. An der Saar traf es den französischen Teil, der nicht befahrbar war. Die deutsche Saar werde allerdings weiter freigehalten - trotz teils starker Behinderungen. Auch die Mosel sei frei für die Schifffahrt, sagte der Hydrologe.

Ausnahmezustand in Serbien

In Serbien nimmt das Chaos aufgrund des starken Schneefalls kein Ende. Wegen des anhaltenden Frosts wurde der Ausnahmezustand für das gesamte Land verhängt. Nach Angaben der Behörden sind derzeit rund 70.000 Menschen von der Umwelt abgeschnitten, rund 5.000 Kilometer Verkehrswege unbefahrbar. Ab Montag sollen rund 19.000 Soldaten bei der Schneeräumung zum Einsatz kommen. Schulen und Kindergärten bleiben mindestens bis Freitag geschlossen.

Auch in Italien unterstützt das Militär Aufräumarbeiten, Schulen und Behörden blieben in vielen Städten am Montag geschlossen. Einige Gemeinden waren wegen der großen Schneefälle vom Wochenende von der Außenwelt abgeschnitten, Zehntausende Menschen waren in Mittelitalien weiterhin ohne Strom. Das Verkehrschaos der vergangenen Tage beruhigte sich aber etwas - Video dazu in iptv.ORF.at.

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