Auch tagsüber eisig kalt
Wenn in Wien und Niederösterreich am Freitag die Semesterferien beginnen, heißt es für Skibegeisterte vor allem eins: sich warm anziehen. Denn der Winter zieht derzeit alle Register. Vor allem im östlichen Flachland ist es klirrend kalt, Kältepol des Landes war das Waldviertel in Niederösterreich. Und die eisige Prognose: Es wird noch kälter.
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Für einen Ort, der nur 559 Meter hoch liegt, sind minus 22,6 Grad beträchtlich. Litschau im nördlichen Waldviertel wurde zwar von Seefeld (minus 22,9 Grad) knapp geschlagen, doch das Tiroler Wintersportzentrum liegt immerhin mehr als 600 Meter höher. Weitra mit minus 21,9 Grad und Zwettl mit minus 21,4 Grad untermauern die eisige Vormachtstellung des Waldviertels eindrucksvoll.
Minus 18 Grad in Wien
Spitzenreiter bei den Landeshauptstädten war abermals Wien. Auf der 450 Meter hoch gelegenen Jubiläumswarte in Ottakring wurden minus 18,3 Grad gemessen - nur 3,7 Grad mehr als auf dem 2.864 Meter hohen Pitztaler Gletscher. Klagenfurt schaffte es in dieser Rangliste als einzige Landesmetropole mit minus 9,9 Grad nicht über die Grenze von minus zehn Grad. Trotz der herrschenden Minusgrade warnt die Stadt Wien davor, auf natürlichen Gewässern wie der Alten und Neuen Donau eislaufen zu gehen. Grund dafür sind warme Strömungen - mehr dazu in wien.ORF.at.

ORF.at/Zita Köver
Schnee und eisige Temperaturen auch im Salzkammergut
Die Temperaturen steigen auch tagsüber kaum: In Mittelberg in Vorarlberg hatte es am späten Freitagvormittag laut ORF-Wetter minus 18,2 Grad. Im niederösterreichischen Zwettl zeigte das Thermometer minus 15 Grad an. In ganz Österreich steigen die Temperaturen nach dem strengen Morgenfrost tagsüber nicht über minus zwölf bis minus vier Grad mit einer Mischung aus Sonnenschein und Wolken. Zudem verschärft mäßiger bis lebhafter Nordostwind das Kälteempfinden. In den trüben Regionen können vereinzelt ein paar Schneeflocken fallen.
Eisiger Nordwind am Wochenende
In der Nacht wird es zum Teil noch kälter als am Donnerstag: Die Temperaturen sinken auf minus zehn bis minus 20 Grad, besonders im Wald- und Mühlviertel sowie vom Pinzgau bis ins Montafon bis minus 25 Grad. Am Wochenende hält die extreme Kälte an: Am Samstag erreichen die Temperaturen selbst tagsüber nur noch minus 15 bis minus sechs Grad, in weiten Teilen Österreichs kommt eisiger Nordwind hinzu. Im Osten wird der Wind sogar kräftig mit Böen um 50 oder 60 km/h. Etwas wärmer wird es erst gegen Mitte nächster Woche.

ORF.at/Zita Köver
Besondere Vorsicht ist auf den Straßen geboten
Ähnliche Kältewelle zuletzt 1996
Eine derartig lange und heftige Kältewelle ist in Österreich nicht alltäglich, bestätigte Alexander Orlik, Klimatologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), am Freitag: „Insgesamt dürften wir bei dieser Kältewelle selbst in den Landeshauptstädten auf eine Serie von etwa fünf bis sieben Tagen am Stück kommen, an denen die Temperatur unter minus zehn Grad gesunken ist. Das kommt in Österreich im Schnitt alle fünf bis zehn Jahre vor.“
Ähnliche Kältewellen habe es zuletzt 2006, 1996 und 1985 gegeben, wobei die Kältewelle 1996 am ehesten mit der derzeitigen Frostserie vergleichbar sei, weil 2006 die Temperaturen großteils nicht ganz so tief waren.
Bauarbeiter fordern Baustopp
In der Steiermark regt sich unterdessen der Unmut von Bauarbeitern - Arbeiten an Baustellen wurden trotz Temperaturen um minus 20 Grad bisher nicht eingestellt. Die Gewerkschaft Bau-Holz sieht darin eine Zumutung - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Unterstützung erhält sie nun auch von der Wirtschaftskammer, die einen Appell an die Bauunternehmer richtet, die Bauarbeiten kurzfristig einzustellen - mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Neues Quartier für Obdachlose in Wien
Besonders stark zu leiden haben unter der extremen Kälte Obdachlose. Das Wetter sorgt weiter für einen Ansturm in Wiens Notschlafquartieren. Mit dem Winternotquartier Lacknergasse wurden nun die Notschlafstellen aufgestockt. Mehr als hundert Freiwillige wollen dort helfen - mehr dazu in wien.ORF.at.
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