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Töchterle kündigt Aufklärung an

Der Ehrenschutz für den umstrittenen Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) wurde offenbar ausdrücklich genehmigt. Man sei im Besitz einer dementsprechenden schriftlichen Erlaubnis, betonten die Ballorganisatoren Freitagnacht gegenüber der APA.

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Töchterle führte im Programmheft die Riege des „Akademischen Ehrenkomitees“ an, war aber selbst nicht anwesend. Nach ihm angeführt waren außerdem der Präsident der Österreichischen Universitätskonferenz (uniko), Heinrich Schmidinger, sowie der Rektor der Montanuniversität Leoben, Wilfried Eichlseder.

Nach Bekanntwerden der Tatsache hatte Töchterle angekündigt, die Sache aufklären lassen zu wollen. „Das war keinesfalls die Intention des Ministers“, betonte seine Sprecherin auch am Samstagvormittag. „Wir können das derzeit nicht nachvollziehen und bemühen uns um rasche Aufklärung“, kündigte sie an.

Auch Schmidinger distanziert sich

Auch Schmidinger kann sich nicht erklären, warum sein Name im Programmheft des WKR-Balls aufscheint. „Ich distanziere mich davon und kann mir das nicht erklären“, meinte er am Samstagvormittag gegenüber der APA. Eine Anfrage an das Büro der uniko schloss er aus.

„Ich lehne die Gesinnung der Ballveranstalter zutiefst ab. Ich habe das immer verurteilt“, so Schmidinger. Noch nicht ausschließen könne er eine Anfrage an sein Salzburger Sekretariat. „Dem gehe ich noch nach“, so der Präsident der Universitätenkonferenz.

Scharfe Kritik von der ÖH

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) kritisierte die Nennung Töchterles und Schmidingers im Ballprogramm scharf und sprach gegenüber der APA von einem „Skandal“: „Wir sind schockiert. Töchterle und auch Schmidinger sollten sich schnellstmöglich dazu äußern“, erklärte eine ÖH-Sprecherin am Samstagvormittag. Es liege in der Verantwortung des Ministers, „dem nachzugehen, wie es dazu gekommen ist und das klarzustellen“.

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