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Augenzeugen berichten von Explosion

Im Zentrum von Rio de Janeiro ist ein Hochhaus eingestürzt und hat zwei weitere Häuser teils ebenfalls zum Einsturz gebracht. Drei Leichen wurden geborgen, unter den Trümmern werden noch mindestens 16 Menschen vermutet.

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Der Straßenverkehr und der U-Bahn-Betrieb in der Umgebung kamen demnach zum Erliegen. Bei den eingestürzten Gebäuden handelt es sich um ein 20- und ein zehnstöckiges Hochhaus sowie ein kleineres mit fünf Etagen, das sich zwischen den beiden Hochhäusern befand.

Luftaufnahme der eingestürzten Häuser

APA/EPA/Marcelo Sayao

Blick auf den Unglücksort aus der Vogelperspektive

„Strukturprobleme“ als Ursache?

Auch die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Über dem Unglücksort lag ein starker Gasgeruch, und Augenzeugen berichteten von einer Explosion, doch der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, sagte, es sei „offensichtlich keine Explosion“ gewesen. Vielmehr seien „strukturelle Schäden“ am Gebäude der Grund für den Einsturz. „Ich glaube nicht, dass es ein Gasleck gegeben hat.“ Erst vor drei Monaten waren drei Menschen bei einer mutmaßlichen Gasexplosion in einem Restaurant in der Innenstadt getötet worden.

Luftaufnahme des eingestürzten Hauses

Reuters/Ricardo Moraes

Retter suchen fieberhaft nach möglichen Opfern

Der Einsturz der Gebäude verursachte Panik unter den Menschen in dem historischen Viertel um den Cinelandia-Platz, berichtete der Sender Globo News. 30 Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr sicher aus einem Nachbargebäude gebracht. Ein Rechtsanwalt sagte der Nachrichtenagentur AFP, in dem 20-stöckigen Gebäude seien Büros, darunter mehrere Anwaltskanzleien, gewesen. In dem Hochhaus hätten Bauarbeiten stattgefunden. Ein Augenzeuge berichtete, es sei „wie ein Erdbeben gewesen. Zuerst fielen einzelne Teile von den Gebäuden herunter. Die Menschen begannen zu laufen. Und dann stürzte alles auf einmal ein.“

Autos unter Trümmern begraben

Die eingestürzten Gebäude liegen in der Nähe des städtischen Theaters. Tagsüber ist die Gegend sehr belebt, abends ist es dort eher ruhig. Dutzende Rettungskräfte seien an Ort und Stelle und würden die ganze Nacht über mit Hunden nach Verschütteten suchen, sagte Paes. Auch zahlreiche Autos wurden unter den Trümmern begraben.

Rettungsarbeiten nach dem Hauseinsturz

Reuters/Ana Carolina Fernande

Mit schwerem Gerät werden die Trümmmer der Gebäude beiseitegeschafft

In Rio de Janeiro sind derzeit mehrere Großprojekte zur Verbesserung der Infrastruktur vor der Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen in der Stadt im Jahr 2016 im Gange. Kritiker haben Zweifel an der Fertigstellung und der Sicherheit bei den Bauarbeiten geäußert.

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