Drucker-KV: Gewerkschaft erhöht Druck mit Warnstreik
Im Ringen um einen neuen Kollektivvertrag für die Druckerbranche (grafisches Gewerbe) erhöht die Gewerkschaft deutlich den Druck und hält heute Betriebsversammlungen und erste Warnstreiks ab.
Zwischen 9.00 und 13.00 Uhr werden etwa 2.500 Beschäftigte ausgewählter Bogen- und Rollendruckereien ihre Arbeit niederlegen, kündigte Gewerkschaftsverhandlungsleiter Franz Bittner gestern Abend in Wien an.
Sollten die Arbeitgeber danach nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, wird ein Streik in weiterer Folge nicht ausgeschlossen. Einen Beschluss dafür hat sich die Gewerkschaft beim ÖGB bereits zum Jahreswechsel geholt.
Wer betroffen ist
Betroffen von den Warnstreiks sind die Leykam-Tochter Let’s Print, das Niederösterreichische Pressehaus, die Salzburger Oberndorfer Druckerei, die Druckerei Berger in Horn sowie Bogendruckereien in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg wie etwa Holzhausen Druck und die Druckerei Ueberreuter.
Ausgenommen von den Betriebsversammlungen und Warnstreiks sind die Zeitungsdrucker, die den Arbeitgeberverband Druck und Medientechnik verlassen haben. Bittner schließt jedoch nicht aus, dass sich die Beschäftigten der Zeitungsdruckereien mit ihren Kollegen solidarisieren.
Der Verband Druck und Medientechnik hat den Kollektivvertrag aus Kostengründen per Ende März 2012 gekündigt. Kommt es nun zu keiner Einigung, drohe den 10.500 Beschäftigten der Druckerbranche ab April ein „vertragsloser Zustand“, so Bittner. Für die Zeitungsdrucker gelten die Vereinbarungen im grafischen Kollektivvertrag hingegen noch bis Jahresende 2013.