Anleiheerfolg: Österreich sagt Februar-Auktion ab

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Die Republik Österreich hat die für 7. Februar geplante reguläre Auktion von Staatsanleihen abgesagt, sagte Martha Oberndorder, Chefin der Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA), heute. Sie begründete die am Vortag überraschend erfolgte Aufnahme von rund fünf Mrd. Euro mit dem derzeit herrschenden „positiven Marktsentiment“ und einem großen Anlagebedürfnis zu Jahresbeginn. Dabei seien „sehr gute Schuldner gesucht gewesen“.

„Am langen Ende“, also bei lange laufenden Schuldtiteln, habe es schon in den vergangenen Wochen „starke Nachfrage gegeben“, sagte Oberndorfer zur APA. Österreich habe nach drei Wochen 30 Prozent der für 2012 geplanten Geldaufnahme (über Anleihen) herinnen. Die Geldaufnahme sei durch Investorenveranstaltungen seit Weihnachten vorbereitet worden. „Wir haben von den ausgezeichneten Fundamentaldaten Österreichs und der anhaltenden Flucht in sichere Werte profitiert.“

Derzeit am längsten laufende Anleihe

Die Republik hatte gestern fünf Mrd. Euro - drei Milliarden über eine zehnjährige Anleihe und zwei Milliarden über 50 Jahre - platziert. Die Kreditaufnahme erfolgte über ein Syndikat, ein Vorgang, der üblicherweise zweimal pro Jahr unangekündigt stattfindet. Der Rest der Anleihen wird über Auktionen losgeschlagen.

Der Staat hat zum ersten Mal ein 50 Jahre laufendes Schuldpapier begeben. „Die Anleihe Jänner 2062 ist derzeit die am längsten laufende Anleihe in der Euro-Zone“, so die Staatsschuldenmanagerin. Eine extrem lange laufende französische Staatsanleihe läuft im Vergleich dazu 2060 ab. Das 50-Jahre-Papier wurde zu 85 Prozent von deutschen und niederländischen Anlegern gezeichnet.