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Reise von Deutschland aus gebucht

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens sind fünf Touristen ums Leben gekommen. Das bestätigte Mittwochfrüh der äthiopische Regierungssprecher Bereket Simon der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Einer der Toten sei Australier. Zunächst hatte es geheißen, ein Österreicher sei betroffen, das dürfte sich nicht bestätigt haben.

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Unter den Toten sei auch ein Deutscher. Die weiteren Opfer stammten aus Belgien, Italien und Ungarn. Zwei weitere Touristen seien verwundet worden, einer konnte entkommen. Der Überfall hatte sich in der Nacht auf Dienstag in der Danakil-Senke unweit der eritreischen Grenze ereignet. Bei den Tätern habe es sich um von der eritreischen Regierung ausgebildete Banditen gehandelt, sagte der Sprecher weiter. Simon bezog sich bei seinen Angaben auf äthiopische Sicherheitskräfte.

Die Tageszeitung „Österreich“ hatte zunächst einen Linzer Fotografen als Opfer ausgemacht, das in ihrer Onlineausgabe aber unter Bezugnahme auf die dpa-Informationen widerrufen. Ob eine Verwechslung aufseiten der äthiopischen Behörden möglich ist (Australia - Austria), kann derzeit nicht beurteilt werden. Eine Bestätigung der Regierungsangaben von anderer Seite erfolgte Mittwochfrüh noch nicht.

Afar-Dreieck

Die Afar-Senke im Grenzgebiet von Äthiopien, Eritrea und Dschibuti gilt als Naturschönheit. Sie liegt 100 Meter unter dem Meeresspiegel und ist aus geologischer Sicht einzigartig. 1974 wurden dort die Überreste des Australopithecus „Lucy“ gefunden.

Ein Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes sagte am Dienstagabend der Nachrichtenagentur dpa: „Hinweisen auf den Überfall auf eine Reisegruppe mit deutschen Staatsangehörigen in Äthiopien wird nachgegangen. Das Auswärtige Amt und die Botschaft sind mit Hochdruck um Aufklärung des Sachverhalts und des Schicksals der deutschen Staatsangehörigen bemüht.“ Das deutsche Außenministerium richtete in Berlin einen Krisenstab ein.

Außenministerium bestätigt Überfall

Auch im österreichischen Außenministerium wird der Vorfall geprüft. „Es hat augenscheinlich einen Überfall auf eine europäische Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens im Grenzgebiet zu Eritrea gegeben“, bestätigte Außenministeriumssprecher Peter Launsky-Tieffenthal gegenüber der APA. „Derzeit läuft die Verifizierung der Informationen.“ Bei dem Überfall soll es „zu Toten, Verletzten und möglicherweise zu Entführten gekommen“ sein, so Launsky-Tieffenthal gegenüber der ZIB2.

„Kommunikation bricht immer wieder ab“

Die Kommunikation mit der Reisebegleiterin bricht laut Launsky-Tieffenthal immer wieder ab. „Wir haben bisher nur rudimentäre Informationen. Die Mehrzahl der Touristen soll über ein deutsches Reisebüro gebucht haben.“ Über die Angreifer dürfte es sich um Rebellen aus dem benachbarten Eritrea gehandelt haben. Jedenfalls komme es in diesem Gebiet immer wieder zu Übergriffen auf Touristen, daher besteht auch seit 2007 eine aufrechte Reisewarnung.

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