Schwitzen einmal anders
Der Weg zum Traumkörper ist hart. Um die Qualen etwas zu erleichtern und wohl auch um so manchen Sportmuffel anzulocken, sind Fitnesscenter deshalb besonders kreativ. Längst beschränkt sich das Angebot in den angesagten Studios nicht mehr auf Aerobic, Krafttraining und Yoga. Vielmehr ist man um Spaß und Lifestyle bemüht. So ganz ohne Sport geht es aber freilich auch dabei nicht.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Es ist eine etwas ungewöhnliche Kombination, die die beliebte britische Fitnesskette Gymbox anbietet: „The Rave“ nennt sich der Kurs, der Clubfeeling inklusive Sixpacks verspricht: Zu lauter Rave-Musik wird im abgedunkelten Studio auf Trampolinen getanzt und gehüpft. Damit das Ganze auch optisch etwas hergibt, gibt es eine Lasershow, und die Tanzwütigen fuchteln mit Leuchtstäben. Sieht etwas unkoordiniert aus, soll jedoch sehr effizient sein, oder zumindest das Warten auf das Wochenende verkürzen.
Tanze, als würde dich niemand sehen
Die abgespecktere, aber sicher nicht weniger verrückte Variante davon ist der US-Trend „Dance Dance Party Party“ („DDPP“), der langsam auch nach Europa überschwappt. Bei dem Training dreht sich, wie der Name schon verrät, ebenfalls alles ums Tanzen. Der Unterschied zu herkömmlichen Tanz-Workout-Kursen jedoch ist, dass dabei der Spaßfaktor im Vordergrund steht. Die (ausschließlich weiblichen) Teilnehmer sollen sich fühlen wie in einem Club - nur ohne unerwünschte Nebenwirkungen: Jeder Tanzstil ist willkommen, je ausgeflippter, desto besser, suggeriert ein Video über „DDPP“. Anleitung gibt´s keine, jeder tanzt wild drauflos.
Außerdem gibt´s kein lästiges Angebaggertwerden. Die Zauberformel lautet: keine Männer, kein Alkohol, kein Verurteiltwerden. Es gibt keinen Trainer, sondern einfach nur Musik in einem abgedunkelten Raum. Studios gibt es mittlerweile verteilt in den ganzen USA sowie in Kanada und London. Gegenüber ORF.at versicherte Kelley Clink von „DDPP“, dass das Training so effizient wie Aerobic ist, nur viel mehr Spaß macht. Vor allem: Es fühle sich nicht an wie Sport.

AntiGravity Yoga
„AntiGravity Yoga“ soll helfen, den Körper und sein Verhältnis zur Physik besser zu verstehen
Yoga andersherum
Wer gerne seinen Körper verrenkt und wem klassisches Yoga zu langweilig ist, kann bestimmt dem „AntiGravity Yoga“ etwas abgewinnen: Dabei baumelt man in einer Art Hängematte kopfüber von der Decke, während man die Gesetze der Schwerkraft bekämpft. In die Übungen, die in dieser seltsamen Pose ausgeführt werden, fließen auch Elemente aus Tanz und Pilates ein.
Der Kopfpolster als Sportinstrument
Nach Österreich haben es diese Trends vorerst noch nicht geschafft, dafür hält eine andere, gänzlich neue Sportdisziplin seit kurzem in die Fitnesscenter Wiens Einzug: Nachdem sie für Österreich im Mai den Weltmeistertitel im „Pillow Fight“ holten, bieten die „Punching Polsters“ seit August nun auch Trainings in dieser Disziplin an. Der Hype um Polsterschlachten führte sogar zur Ausrufung eines World Pillow Fight Day, der am 2. April stattfindet.
Drummen bis zum Muskelkater
In Hollywood ist der neueste Fitnessschrei derzeit „Pound“. Dabei wird mit beschwerten Drumsticks im Rhythmus schneller Hip-Hop- oder Rocksongs auf den Boden geschlagen. Die Idee stammt von zwei sportbegeisterten, Schlagzeug spielenden jungen Frauen und wird mittlerweile in mehreren Studios in Hollywood angeboten, und soll demnächst auch in New York und andere US-Städte Einzug halten. Die beiden Initiatoren schwören darauf, dass die schnellen Bewegungen mit vielen Wiederholungen nicht nur Arme, sondern den ganzen Oberkörper, Beine und Gesäß trainieren.
Doping mit Schokolade?
Fit durch Schokolade? Diese Zauberformel wurde zwar noch nicht erfunden, für Naschkatzen gibt es aber dennoch gute Nachrichten: Dass dunkle Schokolade gesunde Effekte auf den Körper haben kann, ist schon lange bekannt. Dass Schoko jedoch auch quasi als Dopingmittel verwendet werden kann, ist neu. Das glauben jedenfalls Wissenschaftler, die einen Versuch an Mäusen starteten, wie die „New York Times“ („NYT“) berichtete. Sie schickten Mäuse auf ein Laufband, nachdem sie ihnen über 15 Tage hinweg täglich zweimal einen Kakaodrink verabreicht hatten. Der Effekt: Die kakaogestärkten Tiere hielten länger durch als jene, die nur Wasser zu trinken bekamen.
Ein Po wie Pippa
Nicht durch Genuss, sondern vielmehr mit harter Arbeit ist der wohl derzeit berühmteste Po Großbritanniens zu erreichen: Pippa Middleton stahl mit ihrem Auftritt auf der royalen Traumhochzeit des Jahres in ihrem raffinierten Kleid beinahe ihrer Schwester Kate die Show. Ihr Gesäß erhielt innerhalb kürzester Zeit so viele Bewunderer, dass die britische Fitnesskette Gymbox eigene Kurse anbietet, die einen solchen verheißen. Die „Yummy Bummy“-Einheiten basieren auf Pilates-Übungen. Alternativ zur Pippa-Fitnessklasse, gibt es auch eine Kim-Kardashian-Spezialisierung.
Kinderwagenwettlauf für die Traumfigur
Auf eine andere Zielgruppe spezialisieren sich die „Stroller Strides“-Kurse. Sie sind speziell für junge Mütter und Schwangere gedacht und werden in weiten Teilen der USA angeboten. Für alle Stadien des Mutterwerdens und -seins gibt es dabei individuelle Fitnesstrainings: Knochen-, Muskel- und Energieaufbau, um den Körper für die bevorstehenden Herausforderungen zu stärken, verspricht etwa der „fit4Baby“-Kurs für die Zeit während der Schwangerschaft. Für jene Mütter, die sich nach der Geburt ihres Kindes ihre Figur wieder zurückerarbeiten wollen, gibt es das „BodyBack“-Training, inklusive Ernährungsberatung.
Petra Fleck, ORF.at
Link: