Castro-Gegner berichten von Hunderten Festnahmen
Die kubanischen Behörden haben nach Angaben von Regierungsgegnern im Dezember fast 800 Menschen „willkürlich“ festgenommen und zeitweise inhaftiert.
Die Regierung kriminalisiere weiterhin die freie Ausübung der grundlegenden Bürgerrechte, heißt es in einem gestern veröffentlichten Monatsbericht der offiziell verbotenen, aber von Havanna tolerierten Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN). Mindestens 796 Festgenommene in einem Monat entsprächen der höchsten Zahl seit 30 Jahren.
Die Kommission registriert jeden Monat die Zahl solcher Festnahmen von mehreren Stunden bis einigen Tagen. Für das Jahr 2011 kam sie auf 6.134, eine Steigerung um die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr (4.084). Ende Dezember waren im Zuge der von Präsident Raul Castro angekündigten Amnestie knapp 3.000 Häftlinge freigekommen, darunter sieben politische Gefangene. Der im März wegen Spionage zu 15 Jahren Haft verurteilte US-Bürger Alan Gross fiel nicht unter die Regelung, worüber sich die US-Regierung „zutiefst enttäuscht“ zeigte.