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Besserer Schutz für Great Barrier Reef

Die australische Regierung will am berühmten Great Barrier Reef das größte Meeresschutzgebiet der Welt schaffen. Im Meer rund um das weltweit größte Korallenriff vor der Nordostküste des Landes soll eine Fläche von 990.000 Quadratkilometern zum Schutzgebiet erklärt werden, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Dort soll die Suche nach Erdöl- und Gasvorkommen verboten werden.

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In dem Schutzgebiet, das sich über das gesamte Korallenmeer vom Great Barrier Reef bis zu den Salomon-Inseln südöstlich von Papua-Neuguinea, Neukaledonien und Vanuatu im Südpazifik erstrecken soll, soll es zudem neue Beschränkungen für den Fischfang geben. Da das Schutzgebiet weit vor der Küste liegen soll, sind Hobbyfischer nicht betroffen, wie Umweltminister Tony Burke versicherte.

In der vorgeschlagenen Schutzzone liegen Korallenriffe, kleine Sandinseln, Tiefseeebenen und -gräben. Das Gebiet ist Heimat für zahlreiche einzigartige und bedrohte Tierarten, darunter Haie, Buckelwale und Meeresschildkröten.

„Können uns keine Nachlässigkeit erlauben“

Der Ozean versorge Australien mit Nahrungsmitteln und Ressourcen, und er sei ein „Ort der Erholung“, sagte Burke. „Wir können uns aber keine Nachlässigkeit erlauben.“ Die Regierung will nun drei Monate über die genaue Ausgestaltung der Schutzzone beraten und dann eine endgültige Entscheidung bekanntgeben.

Umweltschützer begrüßten die Ankündigung der australischen Regierung. Imogen Zethoven von der Pew Environment Group sagte, um das Korallenmeer langfristig zu schützen, müsse der Schutz aber noch strenger sein. Der Biologe Terry Hughes von der James Cook University in Townsville und Cairns kritisierte, dass der Fischfang nur in der Hälfte des Schutzgebiets verboten werden solle.

Das Great Barrier Reef erstreckt sich vor der Küste des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens. Mit seiner bunten Unterwasserwelt zählt das UNESCO-Weltnaturerbe zu den Hauptattraktionen der australischen Tourismusindustrie, das Riff mit seinen 400 Korallen- und 1.500 Fischarten ist aber durch die Erwärmung, Versäuerung und Verschmutzung der Meere bedroht.

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