„Bild“ will Wulff-Anruf veröffentlichen

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Nach dem Fernsehinterview des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff zu seiner Kredit- und Medienaffäre spitzt sich der Konflikt zwischen dem Staatsoberhaupt und der „Bild“-Zeitung zu. Die Zeitung widersprach der Aussage Wulffs, er habe mit seinem Anruf bei Chefredakteur Kai Diekmann eine Berichterstattung zu seiner umstrittenen Hausfinanzierung nur verschieben, aber nicht verhindern wollen. Die „Bild“ ging heute mit dem Plan in die Offensive, die umstrittenen Mailbox-Äußerungen zu veröffentlichen.

Chefredakteur Diekmann schrieb deshalb an Wulff: „Wir möchten dies nicht ohne Ihre Zustimmung tun und bitten Sie deshalb im Sinne der von Ihnen angesprochenen Transparenz um Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung.“ Eine Reaktion des Präsidialamtes lag zunächst noch nicht vor.

Wulff kann Kritiker nicht besänftigen

Auch wenn die deutschen Koalitionsparteien das Interview Wulffs durchaus positiv bewerteten - die Kritik reißt nicht ab. Geht es nach der Opposition, bleiben auch weiterhin viele Fragen offen. „Das war kein Befreiungsschlag“, bilanzierte die SPD. Während die Grünen einmal mehr Kanzlerin Angela Merkel gefordert sehen, werfen die Linken Wulff ein „gestörtes Verhältnis zur Presse, zur Wahrheit und zum Geld“ vor.

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