Japans Atomindustrie bezahlte Kontrolleure
Fast ein Drittel der Mitglieder der japanischen Atomaufsicht hat einem Zeitungsbericht zufolge über Jahre hinweg Zuwendungen von der heimischen Atomkraftindustrie erhalten.
Wie die renommierte Zeitung „Asahi Shimbun“ gestern berichtete, bekamen zwei der fünf ständigen Mitglieder der Kommission für atomare Sicherheit sowie 22 der 84 externen Kontrolleure in den fünf Jahren bis zur Reaktorkatastrophe von Fukushima im vergangenen März Gelder in einer Gesamthöhe von 85 Millionen Yen (rund 851.000 Euro). Das könne Zweifel an ihrer Neutralität wecken, kritisierte das Blatt.
Vier Millionen für heutigen Leiter
Elf der Vertreter erhielten demnach Zuwendungen von Reaktorherstellern, Stromunternehmen und Kernkraftwerkbetreibern, die direkt ihrer Kontrolle unterstellt sind. Allein Mitsubishi Heavy Industrie zahlte nach Informationen der Zeitung dem heutigen Vorsitzenden der Kommission, Haruki Madarame, zwischen 2006 und 2009 vier Millionen Yen.
Damals war Maradame Professor an der Universität von Tokio, sein neues Amt als Vorsitzender der Sicherheitskommission trat er im April an. Er versichert, dass der Konzern seit seiner Amtsübernahme keine Vorzugsbehandlung erfahren habe.