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„Es war ein hartes Jahr“

Ein Feiernder in New York brachte die Stimmung vieler heuer auf den Punkt: „2012 wird ein besseres Jahr - geht gar nicht anders.“ Nach einem harten Jahr im Zeichen von Naturkatastrophen und wirtschaftlich bedrohenden Szenarien fiel der Abschied von 2011 an den meisten Orten rund um den Globus umso ausgelassener aus.

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Als erste wechselten um 11.00 Uhr MEZ die rund 200.000 Einwohner von Samoa, Tokelau und der Linie-Inseln im Pazifik ins Jahr 2012. Dafür mussten Samoa und die zu Neuseeland gehörenden Tokelau-Inseln erst Zeitgeschichte schreiben. Sie gehörten bisher zu den Letzten, die ein neues Jahr begrüßten. Nun ließen sie aber den 30. Dezember ganz aus und konnten als erste feiern.

Feuerwerk lässt Australier träumen

Die Australier genossen das monumentale Feuerwerk in Sydney bei sternenklarem Himmel. Das Fest stand heuer unter dem Motto „Zeit zu Träumen“ - von vielen als Aufforderung verstanden, ein unangenehmes Jahr hinter sich zu lassen. In Neuseeland hatten die Menschen mit dem Wetter weniger Glück: Heftiger Wind und starker Regen vermiesten in weiten Landesteilen die geplanten Feiern.

Silvesterfeiern in Sydney

Reuters/Daniel Munoz

Das legendär üppige Feuerwerk von Sydney

Mit Glockenschlägen haben die Japaner nach einem Jahr furchtbarer Natur- und Atomkatastrophen das neue „Jahr des Drachen“ begrüßt. Millionen Besucher strömten in der Neujahrsnacht in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um die Götter um Segen und bessere Zeiten zu bitten. Um Mitternacht erklangen im ganzen Land kilometerweit hörbar 108-mal die Glocken der Heiligtümer. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen bzw. die 108 Übel des alten Jahres vertreiben.

2012 als „Jahr der Großzügigkeit“

Die Stadt Peking begrüßte das neue Jahr mit einem Countdown am Himmelstempel. Die letzten Sekunden des Jahres 2011 wurden zum Abschluss einer Lasershow auf das 600 Jahre alte Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt projiziert. Die Pekinger Bürger waren nicht eingeladen - die kommunistische Führung Chinas fürchtet jede Ansammlung von Volksmassen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko.

Der chinesische Feng-Shui-Meister Raymond Lo sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, 2011 habe ein schwieriges Jahr werden müssen, da es mit Metall und Holz in Verbindung gestanden habe. 2012 hänge aber mit dem Wasser des Ozeans zusammen, was Energie und den Bruch mit Althergebrachtem bedeute. „Großes Wasser bedeutet auch Wohltätigkeit und Großzügigkeit. Das heißt Teilen. Vielleicht werden die großen Tycoons etwas von ihrem Reichtum teilen.“

Feiern, weil 2011 „vorbei ist“

Drei Stunden vor Österreich feierten die Menschen in Moskau den Jahreswechsel, bei diesmal ungewöhnlich milden Temperaturen. Europas größte Silvesterparty fand vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt. Trotz Nieselregens verwandelten mehr als eine Million Menschen das Zentrum der deutschen Hauptstadt in eine riesige Party.

Weniger spektakulär fielen die Silvesterfeiern in Paris aus. Wie in den Vorjahren war die Böllerei aus Sicherheitsgründen verboten. Auch öffentliche Feuerwerke gab es in der Metropole nicht. Viele Pariser trafen sich deswegen mit Freunden und Verwandten zum Abendessen. Auch in Spanien fielen die Feiern eher bescheiden aus. Eine junge Spanierin in Madrid begründete ihre Feierlaune gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters damit, dass sie froh sei, „dass 2011 vorbei ist, denn es war ein hartes Jahr“.

„Wir werden’s überleben“

In London gab es wie in jedem Jahr das größte Silvesterfest an der Themse, unweit des Riesenrads London Eye und des Big Ben. Eine der Feiernden meinte, dass in Europa im Moment zwar alles danach aussehe, als „würde alles auseinanderfallen - und das ist schon ziemlich beängstigend. Aber im Moment sind wir sehr sicher, dass wir’s überleben werden“. In Griechenland war die Laune noch gedämpfter: „Wenn Ihr Optimisten sehen wollt, geht nach Brasilien“, sagte einer von ihnen zu einem Reuters-Reporter.

In Wien feierten 800.000 Menschen ohne Zwischenfälle ins neue Jahr - auch dank verstärkter Kontrollen: Böller waren auf dem Wiener Silvesterpfad verboten. Exekutive und Rettungskräfte waren die ganze Nacht im Einsatz. Zahlreiche Brände wurden durch Feuerwerkskörper ausgelöst - mehr dazu in wien.ORF.at.

Silvesterfeiern in Wien

APA/Georg Hochmuth

Zehntausende feierten vor dem Stephansdom

Hawaii beendet Feierreigen

Sechs Stunden nach Österreich hat New York das neue Jahr begrüßt: Unter dem Jubel von rund einer Million Menschen senkte sich die berühmte Kristallkugel - von Lady Gaga per Knopfdruck in Bewegung gesetzt -, um Mitternacht über dem Times Square. Während eine dichte Konfettiwolke auf die Zuschauermenge regnete, stimmten Hunderttausende auf dem Broadway und in den umliegenden Straßen den Sinatra-Song „New York, New York“ an.

In Rio de Janeiro tanzten am legendären Copacabana-Strand rund zwei Millionen Menschen, die bei sommerlichen Temperaturen mit heißen Samba-Rhythmen und Feuerwerk das neue Jahr 2012 begrüßten. Den Schluss der Feiern bildet Hawaii: Um 11.00 Uhr MEZ verabschieden die Menschen dort als Letzte das alte Jahr.

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