Neue Konzernstrategie
Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit arbeitet an einer Rebranding-Strategie, die mehrere ihrer Tochterbanken betrifft. So sollen Brands wie Bank Austria, HypoVereinsbank, Banco di Roma und Banco di Sicilia wegfallen und durch den einheitlichen Namen UniCredit ersetzt werden.
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Über die Pläne berichtete die italienische Nachrichtenagentur Adnkronos, die sich auf Dokumente der Mailänder Großbank bezog. UniCredit will demnach die Markenbezeichnungen von Töchtern abschaffen, die bereits vor mehreren Jahren übernommen wurden. Das Rebranding soll schrittweise erfolgen, berichtete die Nachrichtenagentur.
Nach Angaben von BA-Chef Willi Cernko steht die Marke Bank Austria dagegen „nicht zur Diskussion“: „Wir werden selbstverständlich auch weiterhin als ‚Bank Austria‘ am Markt auftreten.“ Hier gebe es keinen Handlungsbedarf, so Cernko in einer Aussendung.
Neue Strategie vorgestellt
Die Umbenennung sei Teil der neuen UniCredit-Strategie, hatte die Nachrichtenagentur Adnkronos berichtet. Konzernchef Federico Ghizzoni hatte im November eine Verkleinerung vor allem in Italien und im Investmentbanking angekündigt, UniCredit wolle jedoch weiterhin unter den Topbanken in Europa bleiben. Die Aktivitäten in Osteuropa und den europäischen Triple-A-Ländern wie Österreich und Deutschland würden fortgesetzt. Das Bankgeschäft solle gestärkt werden, dazu sollen die Kapital- und Liquiditätspositionen besser werden.
Mitarbeiter der Bank Austria sind in Sachen Umbenennung ihres Unternehmens jedenfalls schon erprobt: Der Name selbst ist - für einen Banknamen - noch jung: Die Bezeichnung wurde 1991 nach der Fusion von Länderbank und Zentralsparkasse eingeführt. Vier Jahre nach der Übernahme der Creditanstalt wurde der Konzern in Bank Austria Creditanstalt AG (kurz: BA-CA) umbenannt. Seit Februar 2008 heißt das Unternehmen UniCredit Bank Austria AG.
Fitch senkt UniCredit-Rating
Die Ratingagentur Fitch hatte Italiens größter Bank erst vor zwei Tagen eine schlechtere Bonitätsnote verpasst. Die Agentur senkte die Einstufung am Dienstag auf „A-“ von zuvor „A“ und versah auch die neue Benotung mit einem negativen Ausblick.
Keine Sorge vor Kreditklemme
Die UniCredit befürchtet trotz der offensichtlichen Geldnot der Banken keine Kreditklemme im kommenden Jahr. „Unser neuer Plan sieht bis 2015 zusätzliche Kredite in Höhe von 33 Milliarden Euro für die Unternehmen und 39 Milliarden Euro für Familien vor. Das Problem sind die Zinssätze. Wenn sie steigen, ist die Kreditaufnahme teurer“, sagte Ghizzoni im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Il Giornale“ (Mittwoch-Ausgabe).
Im Jänner startet UniCredit mit der Kapitalerhöhung in Höhe von 7,5 Mrd. Euro, der die Aktionäre vergangene Woche grünes Licht gaben. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Zusammensetzung unseres aktuellen Aktionärskerns bestätigen werden. Wir sind auch gegenüber dem freundschaftlichen Einstieg anderer Aktionäre offen“, sagte Ghizzoni.
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