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Schiff mit starker Schlagseite

In der Eiseskälte des Südpolarmeers kämpfen 32 Mann auf dem russischen Fischtrawler „Sparta“ gegen den Untergang. Ihr Schiff hat seit der Kollision mit einem Eisberg am Freitag ein Leck. Die Besatzung wartet auf weitere Ausrüstung, um ihr Schiff zu reparieren.

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Das norwegische Schiff „Sel Jevaer“ war am Montag nur rund 35 Kilometer von der havarierten „Sparta“ entfernt. Es konnte aber wegen des Eises nicht weiterfahren. Zwei andere zu Hilfe eilende Schiffe werden ebenfalls noch mehrere Tage benötigen, um die Unglücksstelle zu erreichen.

Pumpe an Bord gebracht

Das neuseeländische Militär brachte am Sonntag in einer waghalsigen Aktion eine weitere Pumpe, die auf dem Eis neben dem Schiff abgeworfen wurde. Sie funktioniert, doch können die Seeleute das Leck nicht reparieren.

Sie haben am Sonntag über Funk weitere Hilfe angefordert, berichtete das Seenotrettungszentrum (RCCNZ) bei Wellington. Wenigstens war das Meer am Sonntag ruhig. Die Luftwaffe hatte die Pumpe mit einem Frachtflugzeug vom Typ Hercules C130 an die Unglücksstelle gebracht und neben dem Schiff auf dem Eis abgeworfen. Der Pilot steuerte nach dem siebenstündigen Flug die zwei Stunden weiter gelegene US-Antarktisstation McMurdo an, um aufzutanken. Am Sonntag flog er zurück.

Leck kann nicht geschlossen werden

„Sie kontrollieren den Wasserpegel (im Rumpf, Anm.) zwar“, sagte Koordinator Neville Blakemore von dem Rettungszentrum, das die Hilfe für die „Sparta“ organisiert. „Aber sie schaffen es nicht, das Leck zu schließen, weil sie dafür eine der Pumpen abschalten müssten, und dann würde das Wasser wieder steigen.“ Das Schiff hat 13 Grad Schlagseite. „Die Stabilisierung hat jetzt höchste Priorität.“

An Bord der „Sparta“ sind 16 Indonesier, 15 Russen und ein Ukrainer. Die Männer haben das Schiff auf dem nahe gelegenen Schelfeis vertäut. Die Rettungsboote sind für den Notfall im Wasser, doch wäre ein Überleben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trotz Ausrüstung über mehrere Tage schwierig. So lange kann es aber dauern, bis Rettung kommt.

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