Themenüberblick

Test zeigt vergleichbare Qualität

Diskonter und Supermarktketten müssen sich mit ihren Billigmarken nicht vor Markenprodukten namhafter Hersteller verstecken. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Auswertung von 37 Lebensmitteltests mit knapp 900 Produkten in Deutschland durch die Stiftung Warentest.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Demnach verteilten sich Lob und Kritik an der Qualität der geprüften Angebote „im Großen und Ganzen“ gleichmäßig auf die Produkte der unterschiedlichen Anbieter. Insgesamt konnten die Discounter wie Aldi (in Österreich Hofer), Lidl und Co. mit ihren jeweiligen Billigeigenmarken bei den berücksichtigten Tests der Stiftung Warentest aus den vergangenen drei Jahren am häufigsten die Note „gut“ einheimsen.

Jedes zweite Produkt „gut“

Jedes zweite ihrer Produkte wurde in diese Kategorie eingestuft. Unterschiede in Sachen Aussehen, Geruch und Geschmack zwischen Diskontern und klassischen Marken gab es nach Stiftungsangaben kaum, wobei die Eigenmarken der Supermärkte wie REWE oder Edeka bei diesen Kriterien insgesamt etwas schlechter wegkamen.

Die Nase vorne hatten die Marken bekannter Lebensmittelhersteller allerdings in der Kategorie „sehr gut“, die in den berücksichtigten Tests aber nur selten vergeben wurde. Alle sechs dieser Noten, die die Stiftung zwischen Jänner 2008 und August 2011 ausstellte, gingen an Produkte der klassischen Markenanbieter.

Wenig Preisunterschiede bei Milch und Kaffee

Wenig überraschend ist, dass Eigenmarken von Diskontern und Supermärkten beim Preis gegenüber der klassischen Markenkonkurrenz klar im Vorteil sind. Um vergleichbare Aussagen zu bekommen, füllten die Tester bei ihren Untersuchungen dabei einen Warenkorb mit zwölf Alltagsprodukten. Beim Rückgriff auf klassische Marken kostete dieser 19,60 Euro, bei der Verwendung von günstigen Supermarktmarken 13,67 Euro und bei Nutzung von Diskonterprodukten 13,15 Euro. Während die Preisunterschiede bei Milchprodukten eher gering sind, können sie bei Kaffee, Honig oder Frankfurtern sogar das Doppelte ausmachen.

Die Tester weisen in ihrer Untersuchung auch darauf hin, dass sich hinter den Herstellern der meist anonymen Eigenmarken von Supermärkten mitunter namhafte Markenproduzenten oder deren Tochterfirmen verstecken können. Das heiße aber nicht, dass die Rezepturen in beiden Fällen auch übereinstimmen.

Markteinführung günstiger

Die Stiftung Warentest betont auch, dass Markenhersteller oft als Innovationsträger für den Handel dienen und ihre mitunter erheblichen Kosten für Forschung und Entwicklung sich in deren höheren Preisen widerspiegeln. Eigenmarken von Diskontern und Supermärkten sind nicht zuletzt deshalb günstiger, weil sie bereits erfolgreiche Produkteinführungen lediglich nachahmen oder kopieren.

Die Stiftung Warentest ermittelte auf Basis ihrer diversen eigenen Tests aus den vergangenen Jahren außerdem einen „Discounterkönig“. Allerdings wurden dabei nur die drei Branchenführer Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl berücksichtigt, da nur sie anders als etwa Penny und Netto in fast jedem Test vertreten waren. Lidl schnitt dabei in der Gunst der Tester insgesamt am besten ab, mit zu 61 Prozent „gut“ getesteten Produkten. Es folgte Aldi Süd mit 56 Prozent „gut“ und Aldi Nord, das nur auf 40 Prozent „gut“ kam. Bei Aktionswaren, also bei der Qualität von Saison- und Sonderartikeln, hatte allerdings Aldi die Nase vorn.

Link: