Marxistischer Philosoph Hans Heinz Holz tot
Der Philosoph und Journalist Hans Heinz Holz, Schüler von Ernst Bloch und führender marxistischer Denker Deutschlands, ist tot. Holz starb gestern mit 84 Jahren in seinem Haus in Sant ‚Abbondio in der Schweiz. Das teilte der Berliner Aurora Verlag heute unter Berufung auf Holz‘ Witwe mit und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung „Junge Welt“.
Der 1927 in Frankfurt geborene Holz war Mitbegründer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Mit 17 Jahren wurde er wegen Widerstands gegen die Nationalsozialisten von der Gestapo in Haft genommen. Sofort nach dem Krieg begann er mit dem Philosophiestudium.
Wegen angeblich ungenügender wissenschaftlicher Leistungen scheiterte er zunächst mit seiner Promotion an der Universität Mainz. Er arbeitete danach als freier Journalist, unter anderem für die Zeitung „Deutsche Woche“ in München, in der Schweiz für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“. Später wurde er Leiter des Abendstudios beim Hessischen Rundfunk.
Zwölf Jahre warten auf Doktortitel
Seine erste Dissertation, die er bei dem Heidegger-Schüler Otto Friedrich Bollnow begann, wurde von dessen Nachfolger, dem späteren Bonner Ordinarius Gottfried Martin, abgelehnt. Nach mehreren Versuchen gelang es Holz schließlich, in Leipzig von dem Philosophen Ernst Bloch angenommen zu werden. Allerdings musste Holz zwölf Jahre auf den Titel warten, da Bloch in der Zwischenzeit von der DDR in die Bundesrepublik übergesiedelt war.