Fallen sind für Kollegen da
Vorsicht vor Fettnäpfchen auf der Weihnachtsfeier, lautet die alljährliche Warnung von Benimmexperten und Personalcoaches, und sie hat schon etwas für sich. Wer sich in ausgelassener Stimmung kräftig danebenbenimmt, kann sich tatsächlich Schwierigkeiten an seinem Arbeitsplatz einhandeln.
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Das US-Onlinemagazin Gawker gibt zehn Tipps, „um die Firmenweihnachtsfeier zu überleben“. Ganz ernst gemeint sind die natürlich nicht, auch wenn sie sich rein inhaltlich gar nicht so sehr von denen echter Benimmexperten unterscheiden.
„Du musst diese Balance halten“
Deren „goldene Regeln“, etwa die des deutschen Knigge-Rats, lassen sich relativ knapp zusammenfassen: wenig trinken, standesgemäß kleiden, nicht verplappern, vor allem nicht bei Vorgesetzten. Alles in allem, so der Gawker, seien Weihnachtsfeiern ein ziemlich heikles Parkett. Einerseits werde erwartet, dass man sich gegenüber seinen Kollegen locker gibt und Spaß hat - aber eben „nicht zu viel Spaß, oder die Kollegen werden hinter Deinem Rücken über Dich reden. Du musst diese Balance halten.“
Regel eins: Nicht zu viel Alkohol. „Wenn Du zu trinken beginnst, beginnen böse Dinge zu geschehen.“ Also, wenige alkoholische Getränke und danach besser Mineralwasser. „Sieh es ein, Du bist kein Student mehr und Du verträgst auch nicht mehr so viel wie damals, als Du einer warst“, gibt der Gawker zu bedenken. Trost könne das Buffet spenden.
Blaumachen am Tag danach: Niemals
Wer sich nicht an die Empfehlung zum Punkt Alkohol hält, steht eventuell vor einem Folgeproblem, nämlich dann, „wenn die Firma dumm genug ist, die Feier unter der Woche anzusetzen“: Er muss am nächsten Tag zur Arbeit. „Wenn Du es nicht tust, wird jeder wissen, warum, und die werden herumsitzen und doppelt so viel über Dein schlechtes Benehmen in der Nacht zuvor reden. Anwesend sein bedeute, den Klatsch um zumindest 50 Prozent zu reduzieren. Du steckst bereits in Schwierigkeiten, mach’ es nicht noch schlimmer.“
Im Punkt legere, aber passende Kleidung, keine Duz-Angebote an Chef oder Chefin und absolutes Verbot für Seitensprünge mit Kolleginnen oder Kollegen („Ein ganz großes No-Go“) sind sich Gawker und Knigge-Experten einig.
Zeit vertreiben mit Gemeinheiten
Doch was, wenn es angesichts so vieler Regeln, die zu beachten sind, langweilig wird? „Nachdem Du nüchtern bleibst und Deine Hände bei Dir behältst, wie sollst Du bloß die Zeit vertreiben?“ Gelegenheit für kleine Gemeinheiten, empfiehlt der Gawker, etwa per Fotos von denen, „die sich nicht an diese Regel halten und sich vollkommen zum Esel machen. Wenn es nur ein leicht unerfreuliches Bild ist, poste es auf Facebook und tagge (beschlagworte, Anm.) es.“
Selbst im rechten Licht
Um sich selbst ins rechte Licht zu rücken, bieten laut Gawker etwaige Wichtelspiele Gelegenheit. Bei denen beschenken sich Kollegen gegenseitig, ohne zuvor zu wissen, wer das jeweilige Geschenk erhält. Dabei besser zu sein als die anderen, soll heißen etwas tiefer in die Tasche greifen und Geschmack beweisen, könne helfen.
Zuhören könne sich längerfristig ebenfalls rentieren. "Frag die Leute, wo ihre Kinder zur Schule gehen und wie es ihren Eltern nach der Operation geht. Du musst nicht einmal zuhören, lass’ die Leute einfach schwafeln und schwafeln (...). Sie werden glauben, Du bist ein Freund. Sollte es zu Entlassungen kommen, „werden sie einen Dummkopf rausschmeißen, der sie nie nach ihren Kindern gefragt hat“.
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