Supermärkte dominieren Geschäft
Die Biowelle in Österreich ist ungebrochen. Im vergangenen Jahr wuchs der Markt um 20 Prozent auf rund 1,05 Mrd. Euro Umsatz. Damit macht der Biobereich, der sowohl Lebensmittel als auch Non-Food-Produkte umfasst, sechs Prozent des gesamten Umsatzes im Lebensmittelhandel aus.
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Vom grünen Boom profitieren jedoch laut einer RegioPlan-Studie weniger kleine Biogeschäfte, sondern zunehmend die großen Supermarktketten. Diese machen dank Eigenmarken auch gegenüber den Diskontern Boden gut.
Zwei Drittel der Umsätze machen Supermärkte
Mehr als als zwei Drittel (69 Prozent) des Bioumsatzes werden mittlerweile bei Billa, Spar und Co. gemacht. „Der herkömmliche Lebensmittelhandel hat die Palette an Bioprodukten im vergangenen Jahrzehnt stark ausgebaut, und insbesondere durch die Diskonter wurden Biowaren auch leistbarer“, so das Beratungsunternehmen RegioPlan kürzlich in einer Aussendung. Vor diesem Hintergrund sei es verständlich, dass Biosupermärkte nur sehr langsam wachsen.
Auch zwischen Supermärkten und Diskontern tobt nach wie vor ein harter Preiskampf, wobei sich der Ausbau preisgünstiger Eigenmarken laut RegioPlan zu rentieren scheint. „Die großen Supermärkte wie Billa, Merkur, Spar konnten eine gute Umsatzbilanz (plus 2,3 Prozent) für 2010 verbuchen, während die Diskonter nur noch um magere 0,9 Prozent wuchsen.“
Gesamtmarkt wächst langsamer
Die Stagnation der Diskonter bremste im Vorjahr den gesamten Lebensmittelhandel. Real stand dieser im Vorjahr still, nominell gesehen stigen die Gesamtumsätze um 1,9 Prozent und damit nur mit der Inflation. Auch bei der Verkaufsfläche bewegte sich kaum etwas, diese verharrt seit Jahren bei etwa drei Millionen Quadratmetern - was aber immerhin bedeutend mehr ist als die gesamte Fläche Monacos mit rund zwei Millionen Quadratmetern.
Für alle Betriebstypen gilt laut RegioPlan: „Umsatzwachstum ist über eine reine Multiplikation bestehender Konzepte kaum noch möglich.“ Im städtischen Bereich setzen die großen Lebensmittelhändler nun verstärkt auf kleinere Geschäfte, in denen frisches Essen zum Mitnehmen angeboten wird - und das bei „kundenfreundlicheren Öffnungszeiten“. Damit reagieren sie auf den Trend, dass immer weniger zu Hause gekocht und gegessen wird. In ländlichen Regionen versucht man, die Konsumenten mit Drive-in-Supermärkten besser zu erreichen.
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