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Auf Amundsens und Scotts Spuren

Schon vor 100 Jahren wurden die Polarforscher Roals Amundsen und Robert Falcon Scott als Helden vermarktet worden. Bis heute wird Amundsens und seiner Polexpedition in Norwegen gedacht. Regierungschef Jens Stoltenberg enthüllte am Mittwoch bei 40 Grad minus eine Büste des Polarforschers aus Eis. Fast 20 Jubiläumsexpeditionen sind derzeit unterwegs.

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Einige gaben bereits auf. Teilnehmer einer norwegischen Expedition lassen sich nun mit dem Flugzeug die letzten 80 Kilometer zum Südpol bringen. Dennoch wollen weiterhin Teams aus Großbritannien und Australien in diesen Tagen den südlichsten Punkt der Erde erreichen. Die meisten Expeditionen kommen aber aus Norwegen.

Eine Mannschaft des norwegischen Polarinstituts, die Sorpolen-Expedition, versucht, Amundsens Weg Schritt für Schritt über den 3.000 Meter hohen Axel-Heiberg-Gletscher nachzuverfolgen. Die Schlittenlast müssen sie auf Skiern selbst ziehen. Die Schlittenhunde, die noch Amundsens Expedition begleiteten, durften wegen strikter Umweltvorgaben nicht mehr mit.

Unterwegs in Originalausstattung

Ebenfalls ohne Hunde, aber in Amundsens Originalausstattung machte sich eine weitere norwegische Expedition auf den Weg. Der Leiter und ehemalige Schlittschuhläufer Asle Johansen hatte bereits 1988, 100 Jahre nach dem Polarforscher Fridtjof Nansen, Grönland in der Originalausstattung des Entdeckers durchquert. Auch die Briten gedenken in eigenen Unternehmungen ihres Landsmannes, des im Wettlauf zum Südpol gescheiterten Scott. Zwei Soldatenteams wollen zum Südpol - die einen auf Amundsens Weg, die anderen über die Route von Scott.

Start in Chile

Die meisten Expeditionen auf dem weißen Kontinent starten vom Stützpunkt des privaten US-Unternehmens Antartic Logistics & Expeditions (ALE) in Union Glacier, wo bis zu 80 Menschen logieren können. Mit einer russischen Iljuschin Il-76 werden die Abenteurer aus dem chilenischen Punta Arenas auf den weißen Kontinent geflogen.

In einem dieser Flüge kamen auch die Australier James Castrission (29) und Justin Jones (28) in die Antarktis, mit dem Vorhaben, die jüngsten Südpoleroberer zu werden und die ersten, die ohne Unterstützung die Hin- und Rückfahrt auf Skiern schaffen. Im Flugzeug trafen sie aber unerwartet auf einen Konkurrenten, der ähnliche Pläne hat: Der Norweger Aleksander Gamme (35) will dieselbe Fahrt allein machen.

1.700 Kilometer allein auf Skiern

Die Britin Felicity Aston will auf Skiern vom Gletscher Leverett vor Neuseeland alleine Richtung Südpol marschieren - insgesamt 1.700 Kilometer. Die 33-Jährige schleppt auf einem Schlitten 160 Kilogramm - ein Zelt und Proviant, um auf ihre Tageskost von 4.000 Kalorien zu kommen.

Als jüngste Entdeckerin erreichte die 16-jährige Britin Amelia Hempleman-Adams den südlichsten Punkt der Erde. Ende November landete sie in Antarktika. Rund zwei Wochen war sie mit ihrem Team unter der Leitung ihres Vaters David Hempleman-Adams unterwegs. „Ich bin wirklich stolz, dass ich es tatsächlich geschafft habe, und bin einfach nur glücklich“, sagte die 16-Jährige am Freitag nach ihrer Ankunft am Südpol.

Um fit zu bleiben, musste die 16-Jährige täglich 8.000 Kalorien zu sich nehmen. Startpunkt ihrer Reise war der Punkt, an dem der Abenteurer Ernest Henry Shackleton 1907 umkehren musste. Von dort waren es noch knapp 160 Kilometer bis zum Südpol auf einer Höhe von 2.835 Metern. Besonders neu sind die Polpläne für diese britische Familie nicht. Schon 2005 erreichte Amelias Schwester Alicia mit 15 Jahren zu Fuß den Nordpol.

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