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Über 200 km/h Windgeschwindigkeit

Schwere Unwetter haben im Südwesten der USA für massive Stromausfälle und ein Verkehrschaos gesorgt. Im Süden des Staates Kalifornien waren mehr als 300.000 Menschen wegen Stürmen von der Stromversorgung abgeschnitten. Meteorologen rechneten für die kommenden Tage weiter mit heftigen Stürmen und befürchteten, dass dadurch Buschfeuer angefacht werden könnten.

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Die Santa-Ana-Winde fegten am Donnerstag mit einer Geschwindigkeit von stellenweise bis zu 220 km/h über die Region um Los Angeles hinweg. Nach Angaben der Energieversorger waren zeitweise mehr als 300.000 Geschäfte und Haushalte ohne Strom. Viele Schulen blieben am Donnerstag geschlossen.

Flughafen lahmgelegt

Ausgefallene Ampeln und umgestürzte Bäume, die auf den Straßen lagen, sorgten für ein Verkehrschaos. Auch auf dem Los Angeles International Airport fiel teilweise die Elektrizität aus. Zahlreiche Flüge mussten verschoben oder gestrichen werden.

Herabgestürzte Ampel

AP/Bret Hartman

Chaos und Zerstörung im Süden Kaliforniens

In den Bundesstaaten Nevada, Utah, Arizona und New Mexico herrschten Winterstürme, starker Wind oder Waldbrandgefahr. Der Nationale Wetterdienst schrieb in einer Onlinewarnung, die potenziell gefährlichen starken Ostwinde würden mindestens bis Freitag andauern. Es werde mit dem stärksten Sturm seit mehreren Jahren gerechnet.

„Teufelswinde“ als Gefahr für Waldbrände

Der Santa-Ana-Wind, der in der Region auch „Teufelswind“ genannt wird, ist ein heißer, trockener Wind, der im Herbst und Winter im Süden Kaliforniens auftritt. Mit hohen Geschwindigkeiten facht er Brände immer wieder an und lässt die Funken über weite Strecken fliegen. Durch ihre hohe Geschwindigkeit fachen sie bestehende Feuer zusätzlich an. Ähnlich wie Föhn in den Alpen sind die Santa-Ana-Winde sehr böig und daher extrem tückisch.

Ein Mädchen geht unter einem herabhängenden Stromkabel durch.

Reuters/John Cetrino

Viele Stromleitungen hielten den Stürmen nicht stand

Die „Teufelswinde“ entstehen vorwiegend im Herbst und frühen Winter, wenn sich ein starkes Hochdruckgebiet über dem Hochplateau von Nevada und Utah zwischen der Sierra Nevada und den Rocky Mountains bildet. Die normalerweise kalte und ohnehin trockene Luft der Wüste drängt dann in südwestlicher Richtung abwärts in die engen Schluchten und Pässe vor der kalifornischen Küste. Dort erwärmt sich die Luft durch Kompression und Reibung und gewinnt stark an Geschwindigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit kann auf weniger als zehn Prozent sinken.

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