Ex-Diktator Noriega vor Rückkehr nach Panama

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Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega darf nach rund 22 Jahren in ausländischen Gefängnissen auf eine Auslieferung in seine Heimat hoffen. Der Pariser Berufungsgerichtshof erhob gestern keine weiteren Einwände gegen eine Überstellung an die Justizbehörden in Panama.

In Frankreich war der 77-Jährige im vergangenen Jahr wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der frühere General in den 1980er Jahren Drogengelder nach Frankreich schleuste und in teure Immobilien investierte. Der von einem Schlaganfall geschwächte Noriega selbst beteuerte in dem Prozess stets seine Unschuld.

Noriega war erst im April 2010 von den USA an Frankreich überstellt worden. Dort war der Ex-General bereits rund 20 Jahre im Gefängnis - unter anderem wegen Rauschgifthandels.

Verurteilt wegen Ermordung eines Kontrahenten

In Panama war Noriega in den 90er Jahren in Abwesenheit wegen der Ermordung eines politischen Gegners zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der wegen seiner Pockennarben „Ananasgesicht“ genannte Ex-Diktator hatte sich aber selbst für eine Auslieferung eingesetzt. Er will beweisen, dass er für das ihm zur Last gelegte Verbrechen nicht verantwortlich ist. Zudem gab er mehrmals an, näher bei seiner Familie sein zu wollen.