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Für Transparenz und „Fairtrade“

Die Diamantenpreise werden nicht nur von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern vor allem vom beherrschenden Kartell De Beers. Einer, der sich um mehr Markttransparenz bemüht, ist der US-Unternehmer Martin Rapaport. Er hat sich als „Rebell“ der Diamantenbranche einen Namen gemacht und sich auch maßgeblich gegen „Blutdiamanten“ eingesetzt.

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Rapaport ist ein Gründungsmitglied des Kimberly-Prozesses. Diese Initiative hatte zum Ziel, den mit illegal geschürften Diamanten finanzierten Bürgerkriegen in Liberia und Sierra Leone die finanzielle Grundlage zu entziehen - mit Erfolg: Seit 2003 dürfen nur solche Diamanten gehandelt werden, für die offizielle Herkunftszertifikate des jeweiligen Ursprungslandes vorliegen. Inzwischen beteiligen sich 47 Nationen, die Europäische Union als eine gerechnet, am Kimberley-Prozess, dazu gehören auch sämtliche afrikanischen Diamantenproduzenten. Ein internationales Gremium prüft, ob die teilnehmenden Staaten die Zertifikate korrekt ausstellen.

Mächtiger als De Beers?

Feinde schuf sich Rapaport aber vor allem mit seiner Initiative, die Preismanipulation in der Diamantenbranche zu erschweren. Schon Ende der 1970er Jahre veröffentlichte er Preislisten für polierte Diamanten. Damit begab er sich in Widerspruch zu den Vertretern von De Beers, die sich seit jeher gegen transparente Marktpreise für ihre Produkte wehrten. Mittlerweile ist der Rapaport-Index die wichtigste Orientierung für den Diamantengroßhandel.

Manche meinen, Rapaport sei damit bereits mächtiger als De Beers. Obwohl er damit Anfang der 1980er Jahre bereits einmal scheiterte, drängt er weiterhin darauf, den Diamantenhandel in die New Yorker Rohstoffbörse aufzunehmen. Denn zurzeit rät Rapaport selbst vom Kauf von Diamanten als Geldanlage ab: „Einzelhandelspreise sind keine Invemestmentpreise.“ Solange man Diamanten nicht von Investmenthäusern kaufen könne, seien sie keine Geldanlage.

„Fairtrade“ für Diamanten

Weiterhin setzt sich der Diamantenrebell für ethisch einwandfreien Edelsteinhandel ein. Ähnlich dem Kimberley-Prozess will Rapaport auch für „Fairtrade“-Diamanten ein Zertifikatesystem etablieren. Das „Fairtrade“-Zertifikat sollen als Mindestvoraussetzung nur solche Steine erhalten, die auf „legale Weise und ohne direkte Verwicklung in Menschenrechtsverletzungen“ hergestellt werden. Als Prinzipien hat die Rapaport-Gruppe unter anderem faire Entlohnung und Nutzen für die Gemeinschaft festgelegt.

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