Offiziell kein Kommentar
Israels Regierungsspitze ist laut unbestätigten Medienberichten empört über den ehemaligen Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed ElBaradei. Nach der Veröffentlichung des neuen IAEA-Berichts werde dem Ägypter vorgeworfen, er habe das iranische Atomwaffenprogramm jahrelang gedeckt, schrieb die israelische Zeitung „Jediot Achronot“ am Mittwoch.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Mark Regev, Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, sagte am Mittwoch, er wolle sich zu den Berichten nicht äußern. Die Zeitung zitierte einen namentlich nicht genannten ranghohen Regierungsvertreter in Jerusalem mit den Worten: „Der IAEA-Bericht deckt auf, dass der frühere Leiter (ElBaradei) nicht weniger als ein iranischer Agent war.“ Die Behörde und ihr Generaldirektor waren 2005 für ihre Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.
„Verdecken und vertuschen“
„Er hat die Iraner vor dem Henkersstrang gerettet und war die ganze Zeit damit beschäftigt, nach ihrem Willen zu verdecken und zu vertuschen“, sagte der israelische Regierungsvertreter dem Blatt. „Er hat entsetzlichen Schaden angerichtet, indem er es dem Iran ermöglicht hat, die ganze Welt zu täuschen und Zeit zu gewinnen.“ Er werde möglicherweise „als der Mann in die Geschichte eingehen, der dem Iran zur Atombombe verholfen hat“.
Auch der israelische Iran-Experte Usi Eilam meint, ElBaradei habe Bemühungen blockiert, das iranische Atomwaffenprogramm zu stoppen. „ElBaradei hat nicht nur uns gebremst, er hat die ganze aufgeklärte Welt gebremst“, sagte der ehemalige Leiter der israelischen Atomenergiekommission der Zeitung. Er habe den UNO-Sicherheitsrat auf diese Weise eigenhändig daran gehindert, härtere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, und Teheran „Zeit geschenkt“.
Der Japaner Yukiya Amano hatte im Dezember 2009 die Nachfolge ElBaradeis angetreten. Im jüngsten IAEA-Bericht ist von kontinuierlicher Arbeit an der Aufklärung einer möglichen militärischen Dimension des iranischen Nuklearprogramms die Rede.
Link: