US-Broker MF Global beantragt Gläubigerschutz

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Die Euro-Schuldenkrise hat ihr erstes größeres Opfer an der Wall Street gefordert: Der Wertpapierhändler MF Global beantragte heute in New York Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. Das bedeutet, dass das Unternehmen pleite ist, aber unter gerichtlicher Aufsicht und geschützt vor den Forderungen seiner Geldgeber vorerst weiterarbeiten kann.

MF Global ist außerhalb der Wall Street kaum bekannt, hat sich innerhalb der Finanzwelt aber einen Namen gemacht: Die Firma wickelt etwa für Hedgefonds deren Geschäfte mit Aktien, Anleihen, Währungen, Derivaten und Rohstoffen ab. Das Haus hatte aber auch selbst mit europäischen Staatsanleihen im Volumen von 6,3 Milliarden Dollar (rund 4,5 Mrd. Euro) spekuliert - das scheint MF Global zum Verhängnis geworden zu sein.