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Aktionäre unzufrieden

Das Geld strömt weiter in die Kasse des IT-Riesen IBM. Im dritten Quartal legte vor allem das Softwaregeschäft kräftig zu. Insgesamt verbesserte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 26,2 Milliarden Dollar (19 Mrd. Euro). Als Gewinn blieben unterm Strich 3,8 Milliarden Dollar und damit sieben Prozent mehr hängen.

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Die Schwellenländer hätten maßgeblich zu dem Wachstum beigetragen, sagte Konzernchef Samuel Palmisano vergangene Woche am Firmensitz in Armonk im US-Staat New York. Er hob zum wiederholten Male die Jahresprognose an und will nun 12,95 Dollar je Aktie im Gesamtjahr verdienen. Das ist deutlich mehr als im Jahr 2010.

Wechselkurseffekte entscheidend

Dennoch waren die erfolgsverwöhnten Aktionäre unzufrieden. Sie hatten einen noch höheren Umsatz erwartet. Die Aktionäre hatten in einem Punkt auch allen Grund, sich zu beschweren: IBM wuchs vor allem wegen Wechselkurseffekten. Diese herausgerechnet, lag das Umsatzplus nur noch bei drei Prozent. Auf Basis der währungsbereinigten Zahlen stagnierte das Geschäft in den Regionen Europa, Afrika und Naher Osten sogar. Zahlen für einzelne Länder gibt IBM nicht heraus.

In dieser Woche gab IBM bekannt, seine Aktionäre mit weiteren Milliarden am geschäftlichen Erfolg teilhaben lassen zu wollen. Der laufende Aktienrückkauf wurde um sieben Milliarden Dollar aufgestockt. Zusammen mit unverbrauchtem Geld aus einer früheren Genehmigung kann IBM damit für 12,2 Milliarden Dollar eigene Anteilsscheine erwerben. Schon im April 2012 könnte der Verwaltungsrat weitere Milliarden lockermachen, sagte IBM am Dienstag am Firmensitz in Armonk.

Dienstleistungsgeschäft im Fokus

IBM verdient das meiste Geld mit Dienstleistungen wie dem Betrieb von Rechenzentren. Derartige Services sind gemeinhin wesentlich lukrativer als der Verkauf von Geräten. Software gilt ebenfalls als hochprofitabel. Diese IBM-Sparte wuchs überdurchschnittlich um 13 Prozent.

Aus dem wenig einträglichen Geschäft mit Computern für Verbraucher hat sich IBM längst zurückgezogen. Bei leistungsstarken Firmenrechnern ist IBM aber weiter eine feste Größe. Über Server aus Armonk läuft etwa ein guter Teil des Internetdatenverkehrs, der stetig zunimmt. Der schärfste Rivale ist die Softwarefirma Oracle, die den Serverspezialisten Sun Microsystems geschluckt hat.

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