Harley vor größter Rückrufaktion der Firmengeschichte

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Der US-Motorradproduzent Harley-Davidson startet wegen Bremsproblemen einen gigantischen Rückruf. Alleine im Heimatmarkt USA müssen mehr als 250.000 chromglänzende Touring-Maschinen und Trikes in die Werkstätten. Das entspricht einer ganzen Jahresproduktion. Medienberichten zufolge handelt es sich um die umfangreichste Rückrufaktion in der Geschichte des traditionsreichen Motorradkonzerns.

Den Rückruf gab die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTHSA gestern bekannt. Betroffen sind Maschinen aus den Modelljahren 2009 bis 2012. Bei ihnen kann die Hitze der Auspuffanlage den Schalter für das Bremslicht außer Gefecht setzen. Im schlimmsten Fall kann an dem Schalter sogar Bremsflüssigkeit austreten und damit das Bremsen selbst beeinträchtigen.

Nach Krise wieder auf Erfolgskurs

Für Harley ist der Rückruf teuer und peinlich zugleich. Gerade erst hat sich der Motorradhersteller einigermaßen von den Folgen der Wirtschaftskrise erholt, in der die Verkäufe der teuren Maschinen eingebrochen waren. Firmenchef Keith Wandell musste in der Not die Marken MV Agusta und Buell aufgeben und Tausende Stellen streichen.

Mittlerweile sind die Kunden zurückgekehrt, und das Unternehmen schreibt wieder gute Gewinne. Harley-Davidson rechnet damit, in diesem Jahr 228.000 bis 235.000 Maschinen auszuliefern. Zwei Drittel der Motorräder gehen in die USA.