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Freilassung in zwei Tranchen

Die israelische Gefängnisbehörde hat vor dem Deal, der den seit fünf Jahren von der Hamas als Geisel gehaltenen Soldaten Gilad Schalit in seine Heimat zurückbringt, eine Liste mit den Namen jener 477 Palästinenser veröffentlicht, die gegen ihn ausgetauscht werden.

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Darunter sind laut den Angaben 280 Gefangene, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Auch 27 Frauen sollen freigelassen werden. Die erste Gruppe von Gefangenen wird nach der Übergabe Schalits freigelassen, eine zweite Gruppe zwei Monate später.

Einige Namen auf der Liste:

  • Jihia Al-Sinwar: Wegen Beteiligung an der Entführung und Tötung des israelischen Soldaten Nachschon Wachsman im Jahre 1994 zu viermal lebenslänglicher Haft verurteilt. Gründungsmitglied des militärischen Arms der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. Sein Bruder soll an der Entführung Schalits beteiligt gewesen sein. Der 1962 geborene Sinwar soll in den Gazastreifen zurückkehren.
  • Muhammad Al-Scharata: Anführer einer Terrorzelle, die 1989 zwei israelische Soldaten getötet hat. Zu dreimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Geboren 1957, kehrt in den Gazastreifen zurück.
  • Husam Badran: Anführer des militärischen Hamas-Arms im nördlichen Westjordanland. Drahtzieher eines Selbstmordanschlags in einem Hotel in der israelischen Küstenstadt Netanja, bei dem 2002 30 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Beteiligung an zwei weiteren Anschlägen mit 35 Toten. Soll ins Ausland abgeschoben werden.
  • Nasser Jataima: Zu 29-mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Stammt aus Tulkarem im nördlichen Westjordanland, geboren 1977. Soll ins Ausland abgeschoben werden.
  • Khamis Agel: Zu 21-mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Soll in den Gazastreifen zurückkehren.
  • Amna Mouna: Die 1976 geborene Frau hatte 2001 mit Hilfe des Internets einen israelischen Jugendlichen nach Ramallah im Westjordanland gelockt, wo er von ihren Komplizen ermordet wurde. Sie soll zunächst nach Gaza, später ins Ausland abgeschoben werden.
  • Ahlam Tamimi: Eine weitere Frau, die 2001 einen Selbstmordattentäter zu dem Restaurant Sbarro in Jerusalem fuhr. 15 Menschen wurden damals getötet und Dutzende verletzt. Soll in ihre jordanische Heimat zurückgeschickt werden.
  • Sami Junis: Der älteste Häftling, der freigelassen werden soll. 1932 geboren und 1983 zu 40 Jahren Haft verurteilt. Israelischer Araber, soll in seine Heimat zurückkehren.