KV-Verhandlungen ab nächster Woche
Die österreichischen Handelsbetriebe, die demnächst in die Lohnverhandlungen eintreten, warnen vor den Folgen der sich zusehends eintrübenden Konjunktur. „Im Juli, August und September hat die Welt für uns schon ganz anders ausgesehen als in der ersten Jahreshälfte“, sagte Fritz Aichinger, Obmann der Bundessparte Handel am Mittwochabend.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Er zweifle daran, dass das heurige Jahresziel, eine „schwarze Null“, erreicht werden könne, „und für nächstes Jahr müssen wir uns warm anziehen“. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 450.000 Beschäftigten beginnen nächsten Mittwoch mit der Übergabe der Forderungen durch die Gewerkschaft. Die Ausgangsforderung der Arbeitnehmer ist noch nicht bekannt.
Die Gewerkschaft wünscht sich dem Vernehmen nach Verhandlungen über Möglichkeiten, wie man den beträchtlichen Gehaltsrückstand von Frauen verringern kann - beispielsweise über die Anrechnung von Karenzjahren als geleistete Berufsjahre.
Zuschläge vereinheitlichen
Nach Meinung der Wirtschaftskammer kann das Thema „nicht auf KV-Ebene gelöst werden“, die Ungleichheiten entstünden auch nicht aus dem geltenden Kollektivvertrag. Sonderregelungen für Beschäftigtengruppen könnten „teilweise sogar kontraproduktiv sein“. Etwa 60 Prozent der Handelsangestellten sind Frauen. Stattdessen wollen die Arbeitgeber lieber über die Vereinheitlichung der Zuschläge für Überstunden und Mehrarbeit reden.
Eigentliches Thema des Pressegesprächs am Mittwoch war die wirtschaftliche Lage der Betriebe, die sich nach dem Krisentiefpunkt im Jahr 2008/09 ein wenig verbessert hat. 2009/10 haben nach einer Untersuchung der KMU Forschung Austria immerhin 60 Prozent der Unternehmen wieder operative Gewinne geschrieben. Nach wie vor verfügt aber fast ein Drittel über kein Eigenkapital. Vor allem unter den Kleinstunternehmen sind viele buchmäßig überschuldet.
Links: