Ungewöhnlich hoher Goldverkauf in Euro-Zone
Eine Zentralbank der Euro-Zone hat in der vergangenen Woche eine ungewöhnlich große Menge an Gold verkauft. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) heute mitteilte, habe eine einzelne Zentralbank der Euro-Zone Gold im Wert von 181 Millionen Euro auf den Markt geworfen. Wie üblich teilte die EZB nicht mit, um welche Notenbank es sich handelt. In der Regel kaufen oder verkaufen Notenbanken Goldbestände im niedrigen einstelligen Millionenbereich.
Ein Goldverkauf einer einzelnen Notenbank in dieser Menge sei „ungewöhnlich“, kommentierte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank das Geschäft. Beim aktuellen Goldpreis könne bei dem Verkauf von einer Menge von etwa vier Tonnen ausgegangen werden. Ein Verkauf in dieser Größenordnung sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil Notenbanken zuletzt eher als Goldkäufer am Markt aufgetreten seien.
Die Goldbestände sind ein wichtiger Bestandteil der Reserven von Notenbanken in der Euro-Zone. Deutschland verfügt derzeit nach Angaben des Branchenverbandes World Gold Council über eine Goldreserve in einem Volumen von etwa 3.400 Tonnen. Das hoch verschuldete Griechenland verfügt immerhin über eine Reserve von etwa 111 Tonnen. Der Goldpreis sank um 8,94 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) auf 1.665,59 Dollar (1.224,07 Euro).