Dexia wird für Rettung zerschlagen

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Der französisch-belgische Finanzkonzern Dexia soll für seine Rettung zerschlagen werden. Der Verwaltungsrat beriet gestern Abend in Brüssel dieses äußerst komplizierte Vorhaben, berichteten belgische Medien.

Die Regierungen Belgiens, Frankreichs und Luxemburgs hatten sich vorher auf höchster Ebene auf eine gemeinsame Linie verständigt. Frankreichs Regierungschef Francois Fillon war dazu in die belgische Hauptstadt gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Die Bank war als erstes großes europäisches Kreditinstitut im Zuge der von Griechenland ausgehenden europäischen Schuldenkrise in Turbulenzen geraten.

Vier Mrd. für Verstaatlichung

Belgien will den belgischen Teil von Dexia, der vor allem das Filialgeschäft betreibt, zu 100 Prozent übernehmen. Das erklärte Ministerpräsident Yves Leterme nach einer Kabinettssitzung in Brüssel. Für die Übernahme der Dexia Banque Belgique will der belgische Staat den Angaben zufolge vier Milliarden Euro zahlen. Der Preis sei „angemessen“, sagte Finanzminister Didier Reynders vor Journalisten.

Die gesamte Dexia-Bank soll Staatsgarantien in Höhe von 90 Milliarden Euro von Belgien, Frankreich und Luxemburg erhalten. Davon werde Belgien 60,5 Prozent aufbringen. Finanzminister Didier Reynders erklärte, die EU-Wettbewerbsbehörden seien informiert worden. Die Regierung wolle die Bank aber nicht für immer behalten.