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Viele Flüge fallen aus

Mit einem 24-Stunden-Stillstand im Luftverkehr kämpfen griechische Gewerkschaften gegen die drohenden Massenentlassungen. Wegen eines Fluglotsenstreiks werde es an diesem Mittwoch keine kommerziellen Flüge von und nach Griechenland geben, erklärten die wichtigsten Fluglinien am Dienstag. Seit Dienstag 23.00 Uhr bis Mittwoch 23.00 Uhr können somit Hunderte Flüge nicht stattfinden.

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Zu dem Streik hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen (ADEDY) und des privaten (GSEE) Bereichs aufgerufen. Um die Mittagszeit sind in Athen und anderen Städten des Landes Demonstrationen geplant. Die Regierung plant, rund 30.000 Staatsbedienstete zu entlassen. Zudem sollen in den kommenden Monaten die Griechen den Gürtel noch enger schnallen und weitere 6,5 Milliarden Euro sparen.

Ministerien blockiert

Zudem sollen am Mittwoch alle Behörden, Ministerien, Schulen und Kommunalverwaltungen ebenfalls für 24 Stunden geschlossen bleiben. Ärzte in staatlichen Krankenhäusern wollen nur Notfälle behandeln. Im Nahverkehr droht einmal mehr ein Chaos. Bereits am Dienstag blockierten Beamte und andere Staatsbedienstete die Eingänge von sieben Ministerien in Athen. Vor dem Finanzministerium etwa veranstalteten aufgebrachte Demonstranten Sit-ins.

Drei Flüge aus Österreich betroffen

Die Fluglinien erklärten, sie wollten möglichst viele Passagiere auf Flüge nach dem Streik am Mittwoch umbuchen. Flüge über Griechenland ohne Zwischenlandung sollten normal stattfinden, erklärte die Gewerkschaft der Fluglotsen.

Der Streik hat auch Auswirkungen auf den heimischen Flugplan. Bei Austrian Airlines fallen zwei Flüge von Wien nach Athen bzw. Thessaloniki aus, die griechische Fluglinie Aegean Airlines musste ihren Nachmittagsflug in die griechische Hauptstadt ebenfalls canceln.

Verkehr in Athen lahmgelegt

Die Proteste sind Teil einer massiven Streikwelle, mit der sich vor allem Staatsbedienstete gegen geplante Entlassungen wenden. Auch im Nahverkehr in Athen werde es zu erheblichen Problemen kommen, sagte ein Sprecher der ADEDY. So soll es erneut zu Problemen auch bei der S- und der Vorstadtbahn sowie bei Bussen in Athen kommen. Probleme soll es auch im Fährverkehr geben.

Empört sind auch die Angestellten des privaten Bereichs. Die Experten der Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) sollen nach Informationen aus dem Arbeitsministerium jetzt fordern, dass der griechische Mindestlohn von netto 548 Euro abgeschafft wird. Einzelne Betriebsräte sollen nach diesen Vorstellungen mit dem jeweiligen Arbeitgeber neue Tarifverträge unterhalb des geltenden Mindestlohns aushandeln können.

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