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Standort Österreich nicht betroffen

Der weltgrößte Handyhersteller Nokia will Arbeitsplätze in Deutschland, Rumänien und den USA abbauen. Bis Ende kommenden Jahres werde der Konzern 3.500 Stellen streichen, teilte Nokia am Donnerstag mit. Der Produktionsstandort in Rumänien solle zum Ende dieses Jahres geschlossen werden.

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Daneben plane das Unternehmen, seine Standorte in Bonn und in Malvern (USA) „zum Ende des kommenden Jahres zu schließen“. Österreich sowie die von Österreich betreuten südosteuropäischen Länder seien von dem Jobabbau nicht betroffen, erklärte eine Nokia-Sprecherin.

Wie viele Arbeitsplätze in Bonn von der Schließung betroffen sein werden, konnte ein Nokia-Sprecher zunächst nicht beziffern. Das Werk in Rumänien, in das 2008 unter scharfer Kritik die Handyproduktion aus Bochum verlagert wurde, wird geschlossen. 60 Mio. Euro wurden in sie investiert. Allein mit der nun angekündigten Schließung fallen 2.200 Jobs weg. Weitere 1.300 Stellen seien von einem Umbau der Softwareentwicklung betroffen.

Stellenabbau noch nicht zu Ende

Der nun verkündete Arbeitsplatzabbau kommt zu den Einsparungen hinzu, die das Unternehmen bereits im April bekanntgegeben hatte. Damals hatte Nokia mitgeteilt, 4.000 Stellen abzubauen und 3.000 auszulagern. Der Konzern deutete bereits weitere Stellenstreichungen für das kommende Jahr an: Nokia werde die langfristige Rolle seiner Werke im finnischen Salo, in Komarom in Ungarn und im mexikanischen Reynosa überprüfen.

Kooperation mit Microsoft bei Smartphones

Nokia müsse „schmerzvolle, aber notwendige Schritte unternehmen“, um Personal und Betrieb anzupassen, erklärte Nokia-Chef Stephen Elop. Die Stellenstreichungen sind Teil des im Februar angekündigten Konzernumbaus. Im Rahmen dessen hatte das Unternehmen bereits entschieden, sich von seinem Smartphone-System Symbian zu verabschieden und stattdessen auf Windows Phone von Microsoft für seine Smartphones zu setzen. Hinzu kommen weltweit die Schließung von Standorten und die Umorganisation von Geschäfts- und Entwicklungseinheiten.

Marktanteil bei 23 Prozent

Mit seinem Konzernumbau will Nokia auf die starke Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt reagieren. Die Finnen sind erst spät auf dem boomenden Markt aktiv geworden, und die Nokia-Modelle taten sich bisher schwer, mit dem iPhone von Apple sowie den Geräten auf Basis des Google-Betriebssystems Android mitzuhalten.

Der Marktanteil des einstigen unangefochtenen Weltmarktführers für Mobiltelefone fiel auf 23 Prozent im zweiten Quartal 2011. Im ersten Halbjahr 2008 lag er noch bei mehr als 40 Prozent.

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