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Chronologie eines Vermächtnisses

Vor mehr als zwei Jahren, am 25. Juni 2009, starb Michael Jackson. Seitdem ist es um den „King of Pop“ nicht ruhig geworden. Durch Rechte an seiner Musik und lukrative Verträge seiner Nachlassverwalter haben seine Erben Millioneneinkünfte. Jacksons Privatarzt steht wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung vor Gericht. Ein Überblick über die Ereignisse der letzten zwei Jahre:

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25. Juni 2009: Jackson stirbt im Alter von 50 Jahren, wenige Tage vor geplanten Comeback-Konzerten in London. Gerichtsmediziner geben Ende August bekannt, dass die Todesursache eine „akute Vergiftung“ mit dem Narkosemittel Propofol war. Die Wirkung sei durch Beruhigungsmittel verstärkt worden und habe zu Herzversagen geführt. In den Mittelpunkt der Ermittlungen rückt Jacksons Privatarzt Conrad Murray. Er war für die Medikamentengaben verantwortlich.

7. Juli 2009: Millionen Fans weltweit verabschieden sich bei der Fernsehübertragung der Trauerfeier aus Los Angeles.

4. August 2009: Das Sorgerecht für Jacksons drei Kinder Prince, Paris und Blanket geht an seine Mutter Katherine. Nach Medienberichten erhält sie monatlich rund 87.000 Dollar Unterhalt aus dem Vermögen ihres Sohnes Michael. Der „King of Pop“ soll 400 Millionen Dollar Schulden gehabt haben. Die Londoner Konzerte sollten ihn vor dem Ruin retten, berichten US-Medien. Die Schuldensumme schrumpft durch neue Verträge, Markenrechte, Filmeinnahmen sowie alte und neu aufgelegte Musik. „Im Tod hat er das Comeback, das er immer wollte“, schreibt die „New York Times“.

4. September 2009: Jackson wird auf dem Prominentenfriedhof Forest Lawn Memorial Park in Glendale bei Los Angeles beerdigt.

12./13. Oktober 2009: Der als neu angepriesene Jackson-Song „This Is it“ entpuppt sich als alt - und auch nicht als Original-Jackson. Der kanadische Sänger und Komponist Paul Anka ist Mitautor des Liedes aus dem Jahr 1983. Anka wird an den Einnahmen beteiligt.

28. Oktober 2009: Der letzte Michael-Jackson-Film „This Is It“ erregt weltweit Aufmerksamkeit und lässt die Kassen klingeln. Der Dokufilm zeigt den Star kurz vor seinem Tod bei Proben zu den geplanten Konzerten in London.

31. Jänner 2010: Rund sieben Monate nach seinem Tod wird Jackson mit einem Grammy für sein Lebenswerk geehrt. Zu Lebzeiten erhielt er 13 Grammys. Im November hatte er bereits posthum vier American Music Awards erhalten.

9. Februar 2010: Jacksons Privatarzt Murray wird von der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung der Sorgfaltspflicht angeklagt. Murray plädiert auf „nicht schuldig“ und kommt gegen eine Kaution von 75.000 Dollar auf freien Fuß. Er muss seinen Pass abgeben und darf nicht mehr mit Betäubungsmitteln arbeiten. Anträge auf Berufsverbot in Kalifornien scheitern jedoch.

25. Juni 2010: An seinem ersten Todestag erinnern Verwandte und Fans mit Gottesdiensten, Musik und Besuchen an seinem Geburtshaus an Jackson. Der erwartete große Ansturm bleibt aber aus.

2. Mai 2011: Der Prozess gegen Murray wird von Mai auf September verschoben. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu vier Jahre Haft.

6. Juni 2011: Rund zwei Jahre nach Jacksons Tod lässt sich mit seinen persönlichen Dingen noch immer viel Geld verdienen. Das Auktionshaus Julien’s Auctions in Kalifornien will Ende Juni die knallrote Jacke aus dem berühmten „Thriller“-Musikvideo versteigern. Zuvor wurden für Accessoires, Möbel und Requisiten bereits Hunderttausende Dollar gezahlt.

6. September 2011: Mit der Auswahl der Jurymitglieder beginnt der Prozess gegen Murray. Der Leibarzt betreute den „King of Pop“ in der Nacht auf den 25. Juni 2009 in dessen Villa und versorgte den über Schlafprobleme klagenden Musiker mit Medikamenten. Jackson starb kurz darauf an einer Überdosis des starken Betäubungsmittels Propofol.

3. Oktober 2011: Die Notärztin, die Jackson für tot erklären ließ, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Leibarzt. Er habe ihr verschwiegen, dass er ein Narkosemittel verabreicht hatte.

6. Oktober 2011: Eine Ermittlerin räumt vor Gericht Fehler bei der Spurensicherung ein.

12. Oktober 2011: Ein Kardiologe wirft Murray vor, er habe seine ärztlichen Pflichten grob vernachlässigt. So habe er den Notarzt zu spät alarmiert. Zudem habe er die Wiederbelebungsversuche verpatzt.

28. Oktober: Ein Facharzt erklärt, der Popstar habe sich die tödliche Dosis des Betäubungsmittels Propofol vermutlich selbst gespritzt.

7. November 2011: Die Jury hat ein Urteil über Murray gefällt. Er wird der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen. Das Strafausmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

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