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ATX wieder im Minus

An den europäischen Börsen hat es am Freitag eine regelrechte Berg-und-Talfahrt gegeben. Starteten die Kurse im Frühhandel mit einer Erholungsphase, verloren sie im Tagesverlauf erneut. Am Abend schlossen einige Börsen sogar im Plus. Nach einer tiefroten Woche fuhr etwa der deutsche Leitindex DAX ein moderates Plus von 0,62 Prozent auf 5.196,56 Punkte ein.

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Im Handelsverlauf war er zeitweise noch unter die Marke von 5.000 Punkten abgerutscht. Auch die Londoner Börse endete mit einem 0,49-Prozent-Plus, der EuroStoxx50 drehte auf ein Plus von 1,52 Prozent. Die Wiener Börse beendete die Sitzung bei hohem Volumen mit schwacher Tendenz. Der ATX fiel um 1,48 Prozent auf 1.849,5 Punkte. Vorübergehend war der heimische Leitindex um rund fünf Prozent abgerutscht.

Dass es im späten Handel mit den Kursen nach oben ging, führte ein Börsianer auf Gerüchte über ein neues Rettungsprogramm für die französischen Banken zurück. Ungeachtet dessen beschrieben Marktteilnehmer die Grundstimmung weiter als nervös. Die Mehrheit der Investoren mache sich auf eine erste Staatspleite in Europa gefasst. Praktisch jede Nachricht werde negativ aufgefasst, sagen Experten: Handeln Politik und Notenbanken nicht, werde das als schlechtes Signal aufgefasst, werden Maßnahmen gesetzt, so würden diese als Zeichen gesehen, wie schlimm die Lage sei.

Sorge um griechische Banken

Nach den Kurseinbrüchen von Donnerstag richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger wieder einmal auf die Bankenwerte. Die Ratingagentur Moody’s stuft die Gefahr einer Pleite griechischer Banken weiter als hoch ein und hat daher die Kreditwürdigkeit von acht Instituten um zwei weitere Stufen gesenkt.

In Wien mussten wie schon am Vortag vor allem die heimischen Bankenwerte Federn lassen. Erste Group rutschten um 1,94 Prozent ins Minus auf 17,16 Euro, Raiffeisen-Papiere büßten 5,26 Prozent an Wert ein auf 19,19 Euro. Im Tagesverlauf waren beide Titel zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent eingebrochen. Bei den Versicherern verlor die Vienna Insurance Group 1,46 Prozent auf 26 Euro.

Wall Street schafft es nach Verlustserie ins Plus

Die US-Börsen sind am Freitag zum Ende einer verlustreichen Woche mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones -Index der Standardwerte verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 10.771 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,6 Prozent auf 1.136 Stellen zu. Die technologieorientierte NASDAQ gewann 1,1 Prozent auf 2.483 Punkte.

Massive Verluste am Donnerstag

Am Donnerstag hatte der heimische Leitindex einen Kursrutsch von 6,09 Prozent auf 1.877,20 Punkte hinnehmen müssen. Die Kommentare der US-Notenbank Fed von Mittwochabend hatten neue Rezessionsängste ausgelöst und damit die Börsen weltweit auf eine Talfahrt geschickt.

In den USA erreichte der Dow-Jones-Index am Donnerstag ebenfalls ein neues Tief. Der US-Leitindex schloss mit 10.734,05 Punkten und einem Minus von 3,51 Prozent. Zeitweise war er auch um über vier Prozent abgesackt. Der Aktienindex für die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, der Euro Stoxx 50, schloss mit minus 4,9 Prozent tief in der Verlustzone.

Auch an anderen wichtigen Handelsplätzen in Europa schlossen die Börsen am Donnerstag im Minus. Der FTSE-Index in London lag zum Handelsschluss mit 4,67 Prozent im Minus. Die Mailänder Börse schloss mit minus 4,52 Prozent, die Börse in Madrid mit minus 4,62 Prozent. In Paris lag der Leitindex CAC 40 am Ende sogar um 5,25 Prozent unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Der deutsche Leitindex DAX erreichte mit einem Minus von 4,96 Prozent auf 5.164,21 Punkte den größten Tagesverlust seit rund zweieinhalb Wochen. Er war schon am Vortag um fast 2,5 Prozent gesunken.

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