Probleme im Hardwarebereich
Der frühere HP-Chef Mark Hurd ist mittlerweile zum Rivalen Oracle gewechselt. Dort punktet er vor allem mit dem Softwaregeschäft - trotz Finanzkrise und schwacher Konjunktur. Die von Sun Microsystems teuer zugekaufte Firmenrechnersparte lag dagegen im ersten Geschäftsquartal abermals hinter dem Vorjahreszeitraum.
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Vor allem Einstiegscomputersysteme hätten sich schlechter verkauft, sagte Hurd. Der Konzern will sich deshalb auf hochwertige Server konzentrieren und demnächst eine ganze Reihe neuer Modelle einführen. In diesem Feld konkurriert Oracle vor allem mit IBM.

AP/Paul Sakuma
Oracle-Präsident Mark Hurd
Oracle ist die Nummer eins bei Datenbanksoftware, dringt durch Zukäufe aber immer stärker in neue Geschäftsfelder vor. Neben bekannten Softwarefirmen wie Siebel oder PeopleSoft verleibte sich Oracle für 7,4 Mrd. Dollar (5,40 Mrd. Euro) auch den Serverspezialisten Sun Microsystems ein und betrat damit Neuland. Bei der Hardware herrscht ein besonders starker Konkurrenzdruck.
Gegner von HP bis Google
Konzernchef Larry Ellison scheut bei seinem Vormarsch keinen Konflikt. Er eckt vor allem mit seinen markigen Sprüchen über seine Wettbewerber des Öfteren an. Zu seinen Lieblingsgegnern zählt seit jeher der Unternehmenssoftware-Spezialist SAP. Ellison hat sich in jüngerer Vergangenheit aber auch den Computerprimus Hewlett-Packard (HP) sowie den Internetkonzern Google zum Feind gemacht.
Die Zahlen sprechen für Ellisons kompromisslose Linie: Der Gewinn von Juni bis August stieg um 36 Prozent auf 1,8 Mrd. Dollar. Der Gewinnsprung gelang auch durch Einsparungen. Der Umsatz legte im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent auf 8,4 Mrd. Dollar zu.
Verkauf von Lizenzen
Oracle konnte zahlreiche neue Softwarelizenzen verkaufen, was wichtig für das künftige Geschäft mit Updates oder Wartungsverträgen ist. Die Neuabschlüsse stiegen um 17 Prozent. Dagegen büßte das Hardwaregeschäft um ein Prozent ein.
Idee der Sun-Übernahme war es, Pakete aus Software und Hardware anzubieten. Dadurch wurden aus einstigen Partnern wie HP aber plötzlich Konkurrenten. Nun müssen aber auch die Käufer von HP-Servern befürchten, dass Oracle künftig ihre Hardware bei der Datenbankweiterentwicklung nicht mehr angemessen unterstützt.
Streit um Java
Mit der Sun-Übernahme verleibte sich Oracle zudem die Rechte an der Softwaretechnologie Java - darin liegt der Grund für den Streit mit Google. Oracle wirft Google vor, in seinem Handybetriebssystem Android unrechtmäßig Java zu nutzen und will Milliarden als Entschädigung. Android ist die meistgenutzte Smartphone-Plattform, steht aber im Visier diverser Patentklagen.
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