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Euro-Sorgen drücken Kurse ins Minus

Ernüchterung nach dem Finanzministertreffen und wieder verstärkte Sorgen um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands haben die Kurse auf den europäischen Aktienmärkten am Montag auf Talfahrt geschickt. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 63,18 Einheiten oder 2,93 Prozent auf 2.096,10 Zähler ab.

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Die Auszahlung dringend benötigter Hilfsgelder für Griechenland steht weiterhin auf der Kippe. Athen hat indes weitere harte Einschnitte - vor allem im Staatssektor - angekündigt. Der schwache Handelsstart der Wall Street hatte die Indizes im Verlauf zudem noch weiter ins Minus gedrückt. Zurückhaltend verhielten sich Investoren auch im Vorfeld des zweitägigen außerordentlichen US-Notenbanktreffs, das am Dienstag starten soll. Spekulationen über etwaige Finanzspritzen kursierten auf dem Markt, berichteten Händler.

ATX mit 3,21 Prozent Minus

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei schwachem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX büßte 66,31 Punkte oder 3,21 Prozent auf 2.000,84 Einheiten ein.

Der DAX beendete seinen Erholungskurs der vergangenen Woche und ging mit einem Minus von 2,83 Prozent mit 5.415,91 Punkten aus dem Handel. Zwischenzeitlich war er sogar bis auf 5.362 Punkte gesunken, konnte dann aber zumindest einen Teil der Verluste im späten Handel wieder wettmachen.

Auch die New Yorker Aktienbörse tendierte am Montag im Verlauf mit weiterhin sehr schwachen Kursen, konnte zum Handelsschluss wieder ein wenig an Boden gutmachen. Dennoch schlossen sowohl der Dow Jones Industrial als auch die Indizes S&P-500 und Nasdaq Composite deutlich im Minus.

Unsicherheit nach Finanzministertreffen größer

Der Markt sei enttäuscht, dass bei dem Finanzministertreffen am Wochenende keine Lösung gefunden worden sei, sagte Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital. Vielmehr sei die Unsicherheit noch gestiegen, ob die Hilfsgelder an Griechenland ausgezahlt würden oder nicht. Marktbeobachterin Anita Paluch von Gekko Global Markets beurteilte die Lage im Fall Griechenland ähnlich. Eine Auszahlung dringend benötigter Hilfsgelder stehe weiterhin auf der Kippe. „Die Sparmaßnahmen haben die Schuldenkrise bisher nicht eindämmen können, und es ist unwahrscheinlich, dass Griechenland das Ziel für das Defizit in diesem Jahr erfüllen kann.“

Französische Banken als große Verlierer

Französische Bankenwerte mussten angesichts ihres ausgeprägten Griechenland-Engagements besonders deutliche Verluste einstecken. Societe Generale brachen um 6,70 Prozent auf 17,69 Euro ein, BNP Paribas korrigierten um 5,48 Prozent auf 26,65 Euro nach unten. Titel der Deutschen Börse (minus 5,43 Prozent auf 41,24 Euro) zählten ebenfalls zu den größten Verlierern. Die Experten der Commerzbank haben ihre Kaufempfehlung für die Papiere mit „Buy“ und einem Kursziel von 62 Euro bestätigt.

In einem Branchenvergleich zeigte sich der Rohstoffsektor unter den größeren Verlierern. In London sackten Antofagasta um 8,15 Prozent auf 1.194 Pence ab. Kazakhmys stürzten 7,13 Prozent auf 979,50 Pence und Xstrata gaben um 6,77 Prozent auf 972,10 Pence nach. Unter negativen Branchenstudien zum Stahlsektor litten Titel wie Salzgitter und ThyssenKrupp. Die Papiere sanken 5,56 Prozent und 4,03 Prozent auf 36,80 bzw. 20,61 Euro. Kepler korrigierte das Anlagevotum für die ArcelorMittal-Aktie von „Buy“ auf „Hold“ und das Kursziel von 31 auf zwölf Euro nach unten. Die schwach prognostizierte Nachfrageentwicklung in den USA dürfte den Stahlproduzenten stark zusetzen, hieß es von Experten. ArcelorMittal sanken 4,75 Prozent auf 12,72 Euro.

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